DRK hilft im Ankunftszentrum: „Wir machen mehr als wir müssten“
Seit April ist das Rote Kreuz Rems-Murr im Ankunftszentrum in der BBW-Halle in Waiblingen für die Verpflegung der Menschen zuständig, die aus der Ukraine nach Deutschland geflohen sind und hier vorübergehend unterkommen. Mehr als 70 Rotkreuzlerinnen und Rotkreuzler haben bereits geholfen. Neulich kam sogar der Nikolaus vorbei. Diese Gesten sind dem DRK besonders wichtig.
Das Team, das sich in der BBW-Halle um die geflüchteten Menschen kümmert, besteht mittlerweile aus haupt- und ehrenamtlichen Kräften des DRK. Das sei notwendig geworden, denn nicht alles könne das DRK ehrenamtlich abdecken. „Wir stehen vor der Herausforderung, dass wir an manchen Tagen 400 Personen verpflegen müssen und an anderen Tagen weniger als 50 Menschen“, sagt Markus Frey, der für die Organisation zuständig ist. Er und sein Team kümmern sich darum, dass täglich vier bis zehn Menschen in der Halle tätig sind. Das Ehrenamt unterstützt die hauptamtlichen Kräfte. Das DRK-Team macht Frühstück und Abendbrot, gibt das Mittagessen aus und die Einsatzkräfte sind auch Ansprechpartner für die Geflüchteten. „Unsere Aufgabe ist es, sie zu verpflegen. Aber wir wollen ihnen ihren Aufenthalt im Ankunftszentrum so angenehm wie möglich machen“, erklärt Markus Frey, der ehrenamtlich beim DRK-Ortsverein Oppenweiler tätig ist. „Darum machen wir mehr, als wir müssten.“ Und das kommt gut an.
„Dier Nachwuchs war begeistert“
„Neulich war der Nikolaus da“, sagt Peter Fink, der gemeinsam mit Markus Frey für die Organisation, Abläufe und Technik verantwortlich ist. „Aus unserem Team kam der Wunsch, den Kindern am Nikolaus Tag etwas Besonderes zu bieten.“ Und so wurden Geschenke und ein echter Nikolaus im DRK-Rot gefunden, der die Kinder beschenkt hat. „Dier Nachwuchs war begeistert“, freut sich Peter Fink vom DRK-Urbach. „Es sind diese kleinen Gesten, auf die wir Wert legen und die bei den Menschen unheimlich gut ankommen“, sagt Markus Frey. „Viele Menschen mussten die Ukraine unter widrigsten Bedingungen verlassen. Sie haben viel erlebt. Wir wollen ihnen den Start im Rems-Murr-Kreis erleichtern.“ Es geht darum, Gemüse vom Großhändler zu holen, Getränke, Dinge zu reparieren und für bis zu 400 Menschen Frühstück und Abendessen zu machen und auf jede Herausforderung eine schnelle Antwort zu finden.
Darum legt sich das DRK beim Frühstück und Abendbrot richtig ins Zeug. Passiert ein medizinischer Notfall sind ausgebildete Sanitäter vor Ort. „Notfälle können wir als DRK natürlich abdecken“, erklärt Markus Frey. Er steht neben einem Weihnachtsbaum, den sie kürzlich aufgebaut haben. Auch das war dem Helfer-Team wichtig. Die Menschen hier sind dankbar, dass es Helfer gibt, die das rote Kreuz auf der Brust tragen, die neutral sind und ihnen gerne helfen.“ Darüber seien die Ukrainer sehr glücklich. „Ein kleines Kind war richtig süß“, berichtet Einsatzkraft Lisa Maier. „Nach jedem Essen ist sie gekommen und wollte sich auf Deutsch bedanken. Dann kam sie mit einer Merci-Packung an. Das Kind hat mir etwas geschenkt, obwohl es selbst nichts hatte.“
Auch an den Feiertagen im Einsatz
„Ein Junge wollte für die Schule Vokabeln lernen, aber er hatte kein Papier. Wir haben ihm dann schnell Blätter gegeben. Darüber hat er sich riesig gefreut“, schildert Lisa Maier eine weitere kleine Geste.
Dank des guten Miteinanders gelingt es, die Dienstpläne jede Woche zu füllen und auch spontan Einsatzkräfte zu finden, die einspringen können. Auch an den Feiertagen werden Einsatzkräfte vor Ort sein. Mal sehen, welche Geste sich das Team für Heiligabend einfallen lässt.