Ehrenamt unterstützt Feuerwehr und Rettungsdienst
Auch das Deutsche Rote Kreuz war in der Nacht von Samstag auf Sonntag, 24. auf den 25. August, als unter anderem eine Scheune beim Schulerhof brannte, im Einsatz. Beteiligt ist bei solchen Fällen allerdings nicht nur der hauptamtliche Rettungsdienst des DRK, sondern auch die ehrenamtlichen Helfer, in diesem Fall des Ortsvereins in Winnenden. Auch sie werden bei derlei Einsätzen alarmiert, um die Blaulicht-Kräfte zu unterstützen.
Raphael Rojas, stellvertretender Bereitschaftsleiter beim DRK Winnenden klärt auf, welche begleitenden Einsatzmaßnahmen die Ehrenamtlichen durchführen. Denn acht Mitglieder der Bereitschaft waren Samstagnacht mit zwei Fahrzeugen im Einsatz, unterstützen anfangs unter anderem den Rettungsdienst. Dieser konnte in Absprache mit den Blaulichtkräften zeitnah wieder andere Einsatzfahrten übernehmen, da die Ehrenamtlichen aus Winnenden sie ablösen konnten, als feststand, dass keine Personen mehr verletzt oder einer Gefahr ausgesetzt waren. Für derlei Einsätze sind die Ehrenamtlichen ausgebildet und ausgerüstet.
Ehrenamt als wichtige Unterstützung
„Im Verlauf des Einsatzes stellten wir neben der medizinischen Absicherung der Einsatzkräfte der Feuerwehr, die teilweise unter Atemschutz gearbeitet haben, eine erste Versorgung mit Getränken und Verpflegung sicher“, beschreibt Rojas den weiteren Ablauf. Dies sei vor allem während der Akutphase „ein Service”, der bei längeren Einsätzen die Feuerwehrleute und weitere Einsatzkräfte unterstützt. Rojaz listet auf, was die Bereitschaften des DRK vor Ort bei derlei Einsätzen leisten, denn oft sei in der Berichterstattung lediglich vom Rettungsdienst die Rede, der allerdings bei vielen Einsätzen von Ehrenamtlichen unterstützt werde. Ein Engagement, das bei vielen Polizeimeldungen leider untergehe, so Rojaz, der eine Lanze für das Ehrenamt brechen will, und die gute Zusammenarbeit mit Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst lobt.
Die Einsatzgruppen der DRK-ORtsvereine übernehmen unter anderem die Absicherung der Feuerwehreinsatzkräfte und die Versorgung von Verletzten in Zusammenarbeit mit dem Rettungsdienst. Auch übernehmen Ehrenamtliche die Verpflegung der Einsatzkräfte. „Es handelt sich um eine Gruppe aus medizinisch und / oder technisch ausgebildeten Einsatzkräften“, betont Rojas das hohe Leistungsniveau. „Sie helfen und organisieren die kurzfristige Unterbringung von unverletzt Betroffenen und verpflegen bei Bedarf Betroffene und Einsatzkräfte“.
In elf Minuten vor Ort
Raphael Rojas lässt den Einsatz am Wochenende noch einmal Revue passieren. Um 23.27 Uhr wird die Einsatzgruppe der Bereitschaft des DRK Winnenden alarmiert. Bei entsprechenden Einsatzstichworten alarmiert die Integrierte Leitstelle sie. Bei Bränden von landwirtschaftlichen Gebäuden oder Stichworten wie Kellerbrand, Dachstuhlbrand oder Wohnungs- und Gebäudebrand rücken die ehrenamtlichen Einsatzkräfte als Verstärkung mit aus. Und das geschah am Samstagabend binnen fünf Minuten: Mit einem Krankentransportwagen machten sich um 23.32 Uhr vier Einsatzkräfte auf den Weg, darunter zwei Rettungssanitäter und zwei Gesundheits- und Krankenpflegerinnen. Sie trafen um 23.38 Uhr am Einsatzort ein, dem Schulerhof in Winnenden. Ein Rettungswagen mit zwei Einsatzkräften war bereits vor Ort.
Hohe Qualität im Ehrenamt
Schnell stand fest, dass keine Personen in Gefahr waren, die Feuerwehrleute jedoch unter Atemschutz mit den Löscharbeiten beschäftigt waren. Vor Ort wurde gemeinsam mit der Feuerwehr entschieden, dass das Ehrenamt den Rettungsdienst ablösen könne. Das war auch möglich, da die Bereitschaft in Winnenden über eine Vielzahl von gut ausgebildeten Einsatzkräften verfügt, betont Rojas. Somit war der Rettungswagen wieder frei für weitere Fahrten, unter anderem gab es in Backnang ja parallel ebenfalls einen Brand. Da schnell klar war, dass der Einsatz noch längere Zeit die Dienste der Feuerwehr in Anspruch nehmen würde, lieferten weitere Helfer aus Winnenden die notwendige Verpflegung. Diese waren als Reserve ebenfalls alarmiert worden und standen auf Abruf bereit. Vier weitere Helfer trafen ein und organisierten nachts um 3 Uhr noch ein Vesper für die Einsatzkräfte. Um 4 Uhr erlaubte es die Einsatzlage, dass vier DRKler ihren Dienst beenden konnten. Um 5 Uhr waren noch zwei Ehrenamtliche des DRK vor Ort, die dann gegen 8 Uhr vom Kommandanten der Feuerwehr ebenfalls entlassen werden konnten. Raphael Rojas betont, dass entgegen einer ersten Polizeimeldung lediglich sechs bis acht Helfer vom DRK zeitgleich vor Ort waren. Erst war von 18 Mann die Rede gewesen. Rojas ist stolz auf die gute Zusammenarbeit und den Einsatz von Feuerwehr und DRK, die auch nachts an Wochenenden bereitstehen, um den Menschen vor Ort schnell zu helfen.