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Rotkreuzdienste
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Neue Sanitäter ausgebildet
In der Theorie ist vieles leicht. In der Praxis ist es oft schwerer – im wahrsten Sinne. Vier junge Frauen versuchen eine Frau, auf einer Trage liegend, durch einen Parcours zu bugsieren. Gar nicht so einfach – aber Teil der Sanitätsdienstausbildung. Der DRK-Kreisverband hat zum ersten Mal junge Leute bei einem Sommerferien-Kompakt-Kurs ausgebildet. Sie verstärken nun das Team der Helfer und Retter im Kreis.
Stabile Seitenlage, Reanimation. Das kennen die meisten noch vom Erste Hilfe-Kurs. Doch wer anderen auch als Ehrenamtlicher professionell helfen will, muss mehr können. Damit sie in Zukunft im Notfall reagieren und Sanitätsdienste im Ortsverein ausführen können, haben 16 junge Leute beim DRK in Waiblingen eine Sanitätsdienstausbildung bei Ausbilderin Sina Löhle absolviert. Acht Tage am Stück drückten die Helfer die DRK-Schulbank, allerdings gab es immer wieder Übungen und Fallbeispiele. Sitzend wird niemand Helfer beim Roten Kreuz. So gab es immer wieder genügend Chancen, das Gelernte auch anzuwenden – unter anderem beim Helfergrundausbildung-Praxistag, bei dem die Teilnehmer mit verschiedenen Szenarien und Herausforderungen konfrontiert wurden. Das war etwas ganz anderes, als die zurückliegenden E-Learning-Einheiten am Computer.
„Redet mit dem Patienten!“
„Redet mit dem Patienten!“, sagt Fachreferent Jan Kasper bei vielen Übungen, wenn die Helfer noch überwiegend mit sich selbst beschäftigt sind. Warum tun sie sich diesen Stress an? Eine junge Frau ist Erzieherin, „da will ich mehr als nur die erweiterte Erste Hilfe beherrschen“, sagt sie. Drei Frauen sind bei der DRK-Hundestaffel aktiv. Wollen sie an Einsätzen teilnehmen, brauchen sie diese Ausbildung.
Was mache ich mit bewusstlosen Patienten? Was checke ich bei der Erstdiagnose? Wie reagiere ich, wenn jemand Atemstörungen hat oder der Kreislauf nicht mehr funktioniert? Schlaganfall? Blutdruck messen? Kopfverletzung? Bruch? Verätzung? Auf die grundlegenden Notfälle haben die Ausbilder und Fachreferenten die jungen Leute vorbereitet.
Nach acht Tagen Theorie und Praxis konnten die Helfer dann knapp eine Woche durchatmen. Durchatmen? Die meisten haben sich wohl auf ihre praktische Prüfung vorbereitet. Einen Tag vorher stand die Generalprobe an: Sie konnten an Fallbeispielen ihr Wissen und Können demonstrieren.
Hohes Interesse: mehr Kurse als früher
„Es ist toll, so viele motivierte Leute zu haben“, sagt Sina Löhle. Mit zwei Ausbildungskursen jährlich kommt das DRK seit einiger Zeit nicht mehr hin. Die Nachfrage nach den Kursen ist hoch. Im nächsten Jahr könnten es sogar vier werden, freut sich Sina Löhle über das hohe Maß an Hilfsbereitschaft im Kreis. Auch der straffe Kompaktkurs kam gut an. „Ich bin stolz auf alle Teilnehmer und freue mich, sie bei dem ein oder anderen Dienst und auf Veranstaltungen zu treffen“, hält Sina Löhle fest. Sie weiß, wie herausfordernd es ist, wenn Helfer im Ernstfall eine Situation vorfinden, die sie in Sekundenschnelle erfassen müssen, um dann richtig zu handeln. „Das ist keine Ausbildung für nebenbei“, sagt si. 68 Unterrichtseinheiten umfasst der Kurs.
Wer Sanitäter ist, muss sich im Anschluss regelmäßig weiterbilden, um bei Festen und Veranstaltungen als Helfer Dienst leisten zu dürfen. Wie der Nachwuchs, der nun die Prüfung bestanden hat. Und das ist gut für die Bürger im Kreis. Neue DRK-Helfer stehen bereit. Wir gratulieren unseren neuen Sanitätern ganz herzlich!