Wenn der Dienst am Nächsten Freude bereitet
Text: Wolfgang Gleich
Spiel, Spaß, Spannung waren am Samstag in der Backnanger Max-Eyth-Realschule beim Kreiswettbewerb des Jugendrotkreuzes angesagt. Insgesamt acht Gruppen aus den Ortsvereinen Alfdorf, Althütte, Schorndorf, Spiegelberg, Wieslauftal und Crailsheim waren dazu in den Altersstufen 10 bis 12, 13 bis 16 und 17 bis 27 angetreten.
„Wir sind stolz darauf, dass wir im Rems-Murr-Kreis einen so tollen Rot-Kreuz-Nachwuchs haben“ , betonte Kreisgeschäftsführer Sven Knödler. „22 Ortsvereine mit über 800 Bereitschaftsmitgliedern sind unsere große Stärke. Dass in ihnen erfolgreich Nachwuchsarbeit betrieben wird, beweisen unsere 500 Jugendrotkreuzmitglieder. Sie wiederum stehen dafür, dass auch in Zukunft der Gedanke weitergetragen wird, sich selbstlos für seine Mitmenschen einzusetzen und ihnen in der Not beizustehen.“
Der Sinn des Jugendwettbewerbs, der von der Kreis- bis hinauf zur Bundesebene ausgetragen wird, bestehe einerseits darin, den Teilnehmern Gelegenheit zu geben, ihre Kenntnisse und Fähigkeiten einzubringen und dafür Anerkennung und Wertschätzung zu erfahren, erläuterte unsere Kreisjugendreferentin . Ein wichtiger Nebeneffekt müsse darin gesehen werden, dass man sich über die Ortsvereine hinaus gegenseitig kennenlerne und ein Bewusstsein für die große Rotkreuzgemeinschaft entwickle. Dies fange allein schon damit an, dass man die Einsatzfahrzeuge aus anderen Orten kennenlerne.
"Ich bin beim Jugendrotkreuz, weil wir hier eine gute Gemeinschaft sind und viel Spaß miteinander haben!“ „Ich möchte lernen, wie ich anderen Menschen helfen kann, wenn ich einmal einen Unfall erlebe.“ „Mein Berufsziel ist es, selbst einmal im Roten Kreuz zu arbeiten und Gutes zu tun.“ „Mein Papa ist auch dabei.“ „Ich habe schon einen schlimmen Verkehrsunfall erlebt, bei dem Menschen gestorben sind, seitdem weiß ich, wie wichtig es ist, wenn man Hilfe erfährt, wenn man an Körper oder Seele verletzt ist.“ Wie aus der Pistole geschossen kamen die Antworten der zehn- bis zwölfjährigen Alfdorfer auf die Frage, warum sie im Jugendrotkreuz Mitglieder sind. Unmittelbar davor hatten sie unter den kritischen Augen der Schiedsrichter Markus Frey, Claudia Wimmer und Pia Jungbauer ihre Kenntnisse und Umsicht bewiesen, und mit Bravour eine Aufgabe gemeistert, bei der sie eines ihrer Mitglieder als Verletzten schminken mussten, der während einer Unterrichtsstunde in einer Wasserpfütze ausrutschte, stürzte und aus der Nase sowie einer Platzwunde an der Stirn blutete. Zwei weitere Gruppenangehörige hatten dann die Aufgabe, den „Verunfallten“ fachgerecht zu versorgen und so lange zu betreuen, bis ihn die über Telefonnotruf herbeigerufene Hilfe übernahm.
Andere Aufgaben bestanden beispielsweise darin, in einen Text über die Geschichte des Roten Kreuzes eingebaute Fehler herauszufiltern, einen Aktionstag zum Abschluss der Kampagne „Was geht mit Menschlichkeit“ zu organisieren oder für sie einen zweiminütigen Songtext zu verfassen und vorzutragen.
Dafür, dass auch der Spaß nicht zu kurz kam, war im Schulhof ein Rollstuhlparcours aufgebaut, und in einem „Altersanzug“ konnte schon einmal nachempfunden werden, wie es sich anfühlt, wenn im Lauf des Lebens die Jahre immer stärker drücken. Für den reibungslosen Ablauf des Wettbewerbs waren ein achtköpfiges Organisationsteam und 26 Schiedsrichter und Helfer verantwortlich; der Ortsverein Backnang erwies sich als perfekter Gastgeber und sorgte dafür, dass auch das leibliche Wohl der 55 Wettbewerbsteilnehmerinnen und -teilnehmer nicht zu kurz kam.
Als Sieger in der Altersstufe 1 konnte Landrat Dr. Richard Sigel das Team des Ortsvereins Spiegelberg unter der Leitung von Gruppenleiterin Alexandra Mössinger mit einem Wanderpokal auszeichnen, in der Stufe 2 Alfdorf unter der Leitung der Gruppenleiterin Sonja Stay und in der Stufe 3 OV Alfdorf unter der Leitung der Gruppenleiterin Nicole Kugel und des Gruppenleiters Stefan Zwick. Jeder Teilnehmer erhielt eine Erinnerungsmedaille.
Wolfgang Gleich