Weltrotkreuztag: DRK fordert mehr Anstrengungen beim Bevölkerungsschutz - wichtiges Ehrenamt
Die Erfahrungen aus der Pandemie zeigen deutlich: Ein wirksamer Bevölkerungsschutz steht und fällt mit der Qualität der Infrastruktur und dem Engagement der Menschen. Darauf weist das Rote Kreuz im Rems-Murr-Kreis anlässlich des Weltrotkreuztags am 8. Mai hin. Die in Baden-Württemberg größte Hilfsorganisation betont die gute Zusammenarbeit mit den Behörden und fordert eine Stärkung der Strukturen des Bevölkerungsschutzes, um auf zukünftige Herausforderungen zielgerichteter und effizienter reagieren zu können.
„Unsere stabile und vertrauensvolle Partnerschaft mit den Behörden im Landkreis hat sich in der Pandemie bewährt und hat einen enormen Stresstest bestanden“, so DRK-Kreisgeschäftsführer Sven Knödler. Sichtbares Zeichen aktuell ist der DRK-Impftruck, der seit einigen Wochen durch den Landkreis fährt. DRK und Landkreis war es gemeinsam gelungen, eine von bundesweit insgesamt vier mobilen Arztpraxen des DRK in den Rems-Murr-Kreis zu holen. In Absprache mit dem Sozialministerium Baden-Württemberg wurde so in kurzer Zeit ein landesweit bisher einzigartiges Modell für Impfungen vor Ort auf die Beine gestellt. Tausende von Menschen wurden auf diese Art geimpft.
Der Landkreis kann sich auch weiterhin auf das Rote Kreuz und seine Einsatzkräfte verlassen, so Sven Knödler. Mit Blick in die Zukunft weist der Verband darauf hin, dass der Katastrophenschutz auf Dauer mehr Förderung benötige: Die Zuschüsse des Landes und des Bundes reichen nicht aus – beispielsweise hinsichtlich der Unterbringung der Fahrzeuge. Auch der Aufwand für die stetig steigenden behördlichen Anforderungen an die Verwaltungsaufgaben und Ausbildungsstrukturen werden bislang nicht ausreichend berücksichtigt.
„Die an sich vorbildlichen Einsatzstrukturen müssen gestärkt und endlich komplett durch das Land finanziert werden“, bezieht Sven Knödler Stellung. Die fehlenden Mittel könne das DRK als Hilfsorganisation nicht weiterhin mit Spendenmitteln und durch Fördermitglieder auffangen. Das Rote Kreuz stelle qualifizierte Einsatzkräfte, die sich ehrenamtlich für den Bevölkerungsschutz engagieren. Im Notfall kann das DRK Rems-Murr Hunderte von ausgebildeten Helferinnen und Helfern aktivieren. 200 Menschen sind als „Helfer vor Ort“ ehrenamtliche Lebensretter. Deren Motivation werde nicht durch lobende Worte allein, sondern auch durch eine intakte Infrastruktur gefördert. Also dann, wenn die öffentliche Hand die Kosten für Material und Fahrzeuge, deren Unterbringung samt Betriebskosten sowie die Kosten der Ausbildung der Helferinnen und Helfer auskömmlich finanziert, teilt das DRK mit.
Das Deutsche Rote Kreuz stellt mit seinen Einsatzkräften das Rückgrat des Bevölkerungsschutzes im Landkreis Rems-Murr. Bei der Bekämpfung der Pandemie waren und sind sehr viele Helferinnen und Helfer aus den 26 Ortsvereinen im Einsatz – unter anderem im Corona-Schnelltestzentrum am Rems-Murr-Klinikum Winnenden sowie in vielen kommunalen Testzentren. Allein bei der Schnelltest-Aktion zu Weihnachten wurden mehr als 1000 Menschen von DRK-Helfern auf Corona getestet. Blutspende-Termine wurden Corona-konform gestaltet. Erste-Hilfe-Kurse wurden angepasst und konnten dank aufwendiger Hygiene-Konzepte zeitnah wieder angeboten werden. Das Team vom JRK hat unzählige Hygiene-Schulungen an Kindergärten und Schulen durchgeführt und auch Lehrer ausgebildet. Außerdem bot das DRK einen kreisweiten Einkaufservice für ältere und hilfsbedürftige Menschen an. Personengruppen, die Hilfe bei der Beförderung zum Kreisimpfzentrum benötigen, hilft das DRK ebenfalls.
Auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des DRK-Rettungsdienstes haben seit Ausbruch der Corona-Pandemie 2019 unter erschwerten Bedingungen exzellente Arbeit geleistet, bedankt sich Sven Knödler. „Für unser Team vom Rettungsdienst ist der Ausnahmezustand mittlerweile zur Normalität geworden.“ Der Rettungsdienst habe eine enorme Flexibilität und Einsatzbereitschaft gezeigt.
Vor 100 Jahren wurde in Bamberg die Gründung des Deutschen Roten Kreuzes beschlossen. Seitdem agieren die deutschen Rotkreuzvereine als DRK e.V. unter einem gemeinsamen Dachverband. Dieses Jubiläum nimmt das DRK zum Anlass, eine digitale 100-Jahrfeier anzubieten, und zwar am Weltrotkreuztag, 8. Mai, ab 10:30 Uhr. Es gibt unter anderem ein Grußwort von Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel sowie einen Gastbeitrag von Dr. Eckart von Hirschhausen. Infos hier.