Altkleider gehören nicht in den Müll, wenn sie sauber und von guter Qualität sind. Denn solche Alt-Textilien - und auch beschädigte Textilien von hoher Qualität - helfen zu helfen. Mit einer Kleiderspende können Sie die vielfältige Arbeit des DRK unterstützen. Gut erhaltene Kleidung geben Sie bitte in den Kleiderstuben des DRK ab, in Schorndorf, Winnenden und Backnang. Dort wird die Kleidung sortiert, aufbereitet und weitergegeben. Gut erhaltene Stücke werden somit gezielt an Bedürftige weitergegeben.
Der DRK-Kreisverband Rems-Murr e.V. hat im Rems-Murr-Kreis im Rahmen seiner gemeinnützigen Sammlung rund 160 Altkleidercontainer aufgestellt und damit die Firma „Gras & Sigloch GmbH & Co. KG“ beauftragt. Diese sammelt tragfähige Altkleider und Schuhe, sortiert und vermarktet diese. Mit den Einnahmen finanziert der Kreisverband einen Teil der satzungsgemäßen Aufgaben: unter anderem die ehrenamtliche Jugendrotkreuz-Arbeit und die ehrenamtliche Wohlfahrts- und Sozialarbeit.
Das DRK betreibet die Altkleidersammlung aus zwei Gründen. Einerseits erhalten wir dadurch deutschlandweit genug gut erhaltene Kleidung, um jährlich 1,2 Millionen benachteiligte Menschen damit versorgen zu können. Andererseits generieren wir durch den Verkauf der Überschüsse freie Mittel für soziale Projekte.
Rund um das Thema Altkleidersammlung gibt es mitunter viele Fragen, Vorbehalte und Kritikpunkte. Was passiert mit den Kleidungsstücken, die beim DRK landen? Den größeren Teil, meist beschädigte Textilien und nicht mehr tragbare Textilien, gibt das Rote Kreuz an eine Verwertungsgesellschaft, die die wertvollen Rohstoffe weiterverarbeitet. So entstehen zum Beispiel Fußmatten, Autositzbezüge oder Putzlappen. Fünf Prozent der gesammelten Kleidung werden in zentralen Katastrophenschutzlagern nach Klimazonen getrennt bereit gehalten.
Vor welchen Herausforderungen steht das System der Wiederverwertung? Der Trend zur Fast-Fashion hat den Markt der Alttextilsammlung stark verändert. Billigtextilien bestehen häufig aus minderwertigen Materialien, die schnell verschleißen oder beschädigt werden. Sie eignen sich nicht für die Wiederverwendung als Secondhand-Kleidung. Günstige synthetische Fasern wie Polyester etc. sind oft nicht recyclingfähig. Große Mengen an minderwertiger Kleidung überfluten die Altkleidermärkte in Entwicklungsländern. Der osteuropäische Markt ist durch den Krieg in der Ukraine stark beeinträchtigt. So steigt der Anteil von nicht tragbaren Textilien, die entsorgt oder verbrannt werden müssen. Auch die Einführung der Mautgebühren für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen 2024 hat die Kostenstruktur für die Verwerter weiter belastet. Sammlungsbetriebe und gemeinnützige Organisationen müssen immer mehr Aufwand betreiben. Denn verschmutzte und sonstige nicht recyclingfähige Textilabfälle verursachen höhere Sortier- und Entsorgungskosten.
Die Alttextilsammlung darf nicht für die Textilabfälle missbraucht werden. Verschmutzte und unbrauchbare Textilien, Lumpen, Putzlappen etc. in der Altkleider-Sammlung zu entsorgen führt dazu, dass es diese sinnvolle Form der Kleidersammlung im schlimmsten Fall in Zukunft nicht mehr geben wird. Diese gehören aufgrund ihrer Beschaffenheit und mangels Recyclingfähigkeit weiterhin in den Restmüll. Verdreckte Textilien führten unter anderem dazu, dass komplette Container-Inhalte und somit auch brauchbare Alttextilien nur noch den Verbrennungsanlagen zugeführt werden können.
Das Verhalten von vielen Menschen sorgt bei den Verantwortlichen des DRK für Unverständnis, Frustration und Wut. Vor allem in den Altkleider-Containern aber mitunter auch bei den DRK-Kleiderstuben landet immer mehr Müll. Zunehmend verschmutzte, kaputte oder hygienisch untragbare Textilien werden dort wissentlich entsorgt, kritisiert das DRK. Benutzte Windeln, Haushaltsabfälle und mitunter auch Farbeimer belasten ein System, das Ressourcen schon will. Die neue E-Regelung (2025) und mögliche Strafen und Bußgelder für jene, die Textilien vermeintlich unsachgemäß im Restmüll entsorgen, haben diesen Missstand noch einmal befeuert, kritisiert das DRK. Den ehrenamtlichen Kleiderstuben wird ihre Arbeit erschwert und das Altkleider-Container-System wird bereits vielerorts ausgedünnt. Vor allem Standplätze mit großer Vermüllungsproblematik verschwinden.
Das DRK Rems-Murr betont: Die Altkleidersammlung ist kein Ort für Müll. Nur durch bewusstes und korrektes Handeln kann sichergestellt werden, dass gewaschene und brauchbare Kleidung wirklich dort ankommt, wo sie gebraucht wird – und das System nachhaltig funktioniert. Wenn dies nicht gelingt und die Marktlage sich nicht in Kürze ändert, werden gemeinnützige Sammlungen schlimmstenfalls vom Markt verschwinden. Das hätte negative Folgen für Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft: Höhere Müllmengen, Ressourcenverlust auf der einen und soziale Auswirkungen auf der anderen Seite: Ohne Kleidercontainer würde die Entsorgung von Textilien ineffizienter, umweltschädlicher und sozial problematischer. Das DRK bedauert auch, dass der Wegfall der Einnahmen aus diesem wichtigen Bereich durch Spendenmittel kompensiert werden müsste, die an anderer Stelle fehlen werden.
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