FSJ bei den Mobilen Diensten des DRK: Die volle Bandbreite!
Die Mobilen Dienste bieten ein breites Angebot. Der Mix aus Fahrdienst, Helfen und Begleiten reize viele junge Leute. Wer sich für ein FSJ interessiert, kann gerne mal bei den Mobilen Diensten in Backnang, Murrhardt und Weinstadt – für das Remstal – vorbeischauen und sich informieren. FSJler Yannik Gregorius schildert, was er beim DRK macht.
Das Freiwillige Soziale Jahr beim DRK-Kreisverband Rems-Murr biete „die volle Bandbreite“, sagt Yannik Gregorius, der seit einigen Monaten bei den Mobilen Diensten Remstal des DRK sein FSJ leistet. Überwiegend sorgt der 19-Jährige mit seinem Dienst dafür, dass jeden Tag Menschen, die gar nicht oder nur eingeschränkt mobil sind, am normalen Leben teilnehmen können. Ein Job mit Mehrwert.
Nach seinem Abitur wollte sich der 19-Jährige erst einmal orientieren, sich selbst und Teile der Welt besser kennenlernen. Corona machte ihm 2020 einen Strich durch die Rechnung. Yannik Gregorius entschied sich dazu, ein Freiwilliges Soziales Jahr beim DRK zu machen. Als Mitarbeiter bei den Mobilen Diensten holt er Kunden ab, bringt sie zur Arbeit, zum Arzt, nach Hause, in eine Behindertenwerkstatt oder zu Schule.
„Ich habe gemerkt, ich kann mit Menschen umgehen.“
Dass sich Yannik Gregorius die Arbeit beim DRK zutraut, bei der es viel Kontakt zu ganz unterschiedlichen Menschen mit verschiedenen körperlichen und geistigen Beeinträchtigungen gibt, stand für ihn fest. Das hat sich bestätigt. „Ich habe gemerkt, ich kann mit Menschen umgehen.“ Wichtig sei es, kommunikativ zu sein und sich auf andere Menschen einzustellen, aber auch klare Grenzen zu setzen. Sein FSJ beim DRK biete „die volle Bandbreite“. Nach einer Einführungswoche als Beifahrer fährt er seit Monaten Touren. Er bringt junge Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen in die Schule, holt Erwachsene zu Hause ab und bringt sie in die Behindertenwerkstatt. Der Grad der Behinderung unterscheidet sich erheblich – und damit die tägliche Arbeit.
Auf die körperlichen und geistigen Beeinträchtigungen müsse man sich einstellen. „Da überlegt man sich, wie gut es einem selbst geht“, sagt er. Manche Kunden können selbstständig in die Fahrzeuge einsteigen, andere benötigen viel Unterstützung, weil sie beispielsweise im Rollstuhl sitzen. Während der Fahrt gilt es, sich auf unterschiedliche Faktoren zu konzentrieren, die Menschen im Auto im Blick zu haben, beispielsweise könnte jemand versuchen, sich abzuschnallen, erläutert Yannik Gregorius. Darum fahren sie diese Touren zu zweit, um allen Menschen an Bord gerecht werden zu können. Auch, wenn die Arbeit manchmal anstrengend sei, könne man viel Spaß haben. „Unsere Kunden freuen sich, wenn sie einen sehen“, sagt er und die Eltern seien dankbar, weil sie wissen, den Fahrern vom DRK können sie vertrauen. „Das FSJ gibt einem wirklich viel, weil die Menschen einem viel zurückgeben“.
Die richtige Entscheidung getroffen
Corona mache die Arbeit natürlich nicht leichter, doch habe man gelernt, die Hygiene-Vorgaben umzusetzen, sich selbst und andere zu schützen. Das Desinfizieren der Fahrzeuge gehört zum Alltag. Die Distanz macht den Austausch untereinander schwieriger, aber die FSJler seien schon eingeschworene Gemeinschaft, die sich gegenseitig unterstützt, wenn jemand mal spontan eine Tour übernehmen muss, sagt der 19-Jährige.
Am meisten zu tun gibt es in den frühen Morgenstunden sowie ab Mittag und Nachmittag, wenn die Menschen wieder abgeholt werden müssen. Zwischendurch ergeben sich immer mal wieder Arztfahrten oder er habe für Menschen eingekauft, die dazu nicht in der Lage sind. Fahrten und Begleitungen zum Impfzentrum gebe es ebenfalls. Das alles gehöre zum Angebot der Mobilen Dienste des DRK. Flexibel müsse man sein. „Ich kann mit Stress umgehen“, weiß Yannik Gregorius nun. In manchen Situationen, in denen es hätte stressig werden können, habe er die richtige Entscheidung getroffen. Was hat er noch gelernt?
„Ich bin selbstorganisierter geworden“, sagt der 19-Jährige. „Man lernt, den Tag einzuplanen und selbstständig zu arbeiten. Wenn Du deine eigene Tour hast und es gut machst, schaut dir niemand auf die Finger“, lobt er das Arbeiten beim DRK. Auch der Austausch mit seinen Kolleginnen und Kollegen sei wertvoll. Da lerne man, auf was man achten müsse.
"Ich würde es wieder tun"
Ist es schade, dass er statt eines geplanten Aufenthaltes in Neuseeland nach seinem Abitur ein FSJ beim DRK gemacht hat? Er überlegt. „Nein. Ich würde es wieder tun.“ Er habe für sich festgestellt, dass er mit Menschen umgehen kann – auch mit besonderen Menschen. „Entweder man kann das, oder man kann es nicht“, sagt Yannik Gregorius selbstbewusst. Das bestärkt ihn nun in seiner Berufswahl. Er kann sich aktuell gut vorstellen, Lehramt zu studieren – vielleicht Sonderpädagogik.
Die Verantwortlichen des DRK freuen sich über die jungen Menschen. Es tue ihnen gut, zu sehen, was sie in der Sozialen Arbeit machen. Es verändert die Menschen, sie werden offener und bauen Berührungsängste ab, sagt Ronny Growe, Leiter der Mobilen Diensten Remstal des DRK. Bei den Mobilen Diensten könnten die jungen Leute, 18 bis 26 Jahre, in verschiedene Bereiche reinschnuppern. Einen Führerschein sollten sie haben. Da gibt es die täglichen Fahrdienste und auch die Schulbegleitung. Mitunter begleiten Helfer der Mobilen Dienste des DRK im Kreis junge Klienten mit Behinderung, die zur Schule gehen, auch über eine komplette Schulfreizeit hinweg. Einen jungen Mann fahren und betreuen FJSler jeden Tag in der Uni. Sie unterstützen ihn, schreiben auch mal während der Vorlesung mit.