Wichtige Qualifizierung des DRK-Ehrenamts: Auch Gewaltprävention ist Thema
In den vergangenen Jahren befindet sich Deutschland in einer Art Dauerkrisen-Modus: Corona, Ahrtal, Ukraine-Krise. Bekannte Herausforderungen und moderne Risiken erfordern gut organisierte und vorbereitete Einheiten des Bevölkerungsschutzes. Das DRK bildet seine Einsatzkräfte regelmäßig aus und fort. Nun fand ein Bildungswochenende für rund 50 Ehrenamtliche der DRK-Bereitschaften in Herrenberg statt.
Menschen, Kommunikation, Organisation und Technik stehen im Mittelpunkt der Workshops. Die Technik, die den Menschen dient, parkte vor dem Tageszentrum. Torsten Brecht vom DRK-Ortsverein Fellbach führte den Einsatzleitwagen für hauptamtliche Rettungskräfte und ehrenamtliche Einsatzkräfte vor, den Einsatzleitwagen „ELW San/RD“, der bei größeren Schadensereignissen alarmiert wird. Die Technik an Bord verbessert die Kommunikation zwischen Einsatzstelle und der Integrierten Leitstelle sowie zwischen den beteiligten Kräften von Hilfsorganisationen, Feuerwehr und Polizei.
DRK braucht Aktive und Förderer
Auch mit dieser Fortbildung stärkt das DRK die Strukturen des Bevölkerungsschutzes im Rems-Murr-Kreis angesichts der dynamischen Entwicklung komplexer, sich überschneidender Krisen. „Der Bevölkerungsschutz dient dazu, die Auswirkungen schwerer Notlagen wie Katastrophen zu begrenzen und zu bewältigen. Für Menschen in Notsituationen sind unsere Bereitschaften jederzeit einsatzfähig Doch dies gelingt nur, wenn wir sowohl Ehrenamtliche als auch Förderer für das DRK begeistern können“, betont DRK-Kreisgeschäftsführer Sven Knödler.
Knödler leitete den Workshop „Dynamische Patientensimulation“, der zeigte, wie die Abläufe bei einer größeren Notlage optimiert werden können. Raphael Rojas vom DRK Winnenden stellte ein Konzept vor, wie bei einem Massenanfall von Verletzten die Sichtung, die Notfallbehandlung und der Notfalltransport zügig ablaufen können. „Ziel ist es, möglichst schnell herauszufinden, wer wie schwer verletzt ist, sodass alle Patienten bestmöglich und so schnell wie möglich versorgt werden können“, erläuterte Rojas.
Neben Technik und Organisation sind es vor allem die Menschen, die dazu beitragen, dass Einsätze erfolgreich ablaufen werden. Um die richtige und zielführende Kommunikation drehte sich ein weiterer Workshop. Schließlich arbeiten bei Einsätzen Haupt- und Ehrenamt, Leitungs- und Führungskräfte sowie ehrenamtliche Helferinnen und Helfer Hand in Hand.
Deutschlandweit kommt es häufiger zu Übergriffen auf Einsatzkräfte. Um Gewaltprävention und das Abwehren aggressiver Angriffe drehte sich ein weiterer Workshop. Und natürlich ging es am Wochenende vor allem um den Austausch der ehrenamtlichen Kräfte untereinander. Welche Neuerungen gibt es, welche erfolgreichen Projekte hat ein Ortsverein vorangebracht und wie können Abläufe und Strukturen kreisweit verbessert werden? So endete ein lehrreiches und geselliges Wochenende für die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer des DRK.