Seit Wochen hilft das DRK Rems-Murr in den Hochwasser-Gebieten
Seit rund sechs Wochen helfen ehrenamtliche Einsatzkräfte des DRK-Kreisverbandes Rems-Murr in den vom Hochwasser betroffenen Gebieten. Stand in der Akutphase die Bewältigung der unmittelbaren Schäden und deren Folgen im Fokus, so liegt der Schwerpunkt aktuell auf der Logistik vor Ort. Regelmäßig fahren neue Helferinnen und Helfer der DRK-Ortsvereine in das Krisengebiet.
Kräftezehrende Evakuierung eines Altenheims
In den ersten Tagen standen die Soforthilfe und die Versorgung der Bevölkerung im Vordergrund. Ganze Ortsteile waren nicht zu erreichen. Die professionellen ehrenamtlichen Ersthelfer übernahmen die Gebietsabsicherung, betreuten die Menschen vor Ort, versorgten sie, gaben Nahrung und Getränke aus. Helferinnen und Helfer standen an wichtigen Stellen als Ansprechpartner für die Menschen bereit und übernahmen die Wundversorgung der Menschen. Pflaster und Verbandsmaterial waren vor Ort nicht mehr vorhanden. Neben einem Team aus Winnenden waren zwei Helfer aus Sulzbach in die kräftezehrende Evakuierung eines Altenheims involviert.
Das Erdgeschoss war überschwemmt worden. Es galt, gemeinsam mit Feuerwehr und THW die Bewohner aus dem ersten und zweiten Stock zu evakuieren – um 2 Uhr nachts, bei Starkregen und ohne Strom. „Wir waren mittendrin“, schildert Rettungshelferin Isabell Hoffmann. „Die Bewohner wurden mit Radlader aus dem Gebäude geholt“. Das DRK-Team aus dem Rems-Murr-Kreis hatte eine wichtige Aufgabe. Als Arzt und als examinierte Altenpflegerin waren sie prädestiniert für die Sichtung der Bewohner. In vier Stunden haben sie mehr als 100 Menschen gesichtet, die mit den Krankentransportwagen auf nahegelegene Notunterkünfte verteilt werden mussten.
Derzeit stellt das DRK-Rems-Murr vor allem Fahrer und Helfer für das Verpflegungszentrum
Im Anschluss kamen auch PSNV-Kräfte zum Einsatz. Die Maßnahmen der psychosozialen Notfallversorgung (PSNV) zielen auf die Bewältigung von kritischen Lebensereignissen und der damit einhergehenden Belastungen für Betroffene (Angehörige, Hinterbliebene, Vermissende, Unfallzeugen von Notfällen) einerseits und für Einsatzkräfte andererseits.
Derzeit stellt das DRK-Rems-Murr vor allem Fahrer und Helfer für das Verpflegungszentrum zur Verfügung. Die Fahrer sind im Lkw oder Unimog unterwegs und liefern Hilfsmaterial aus, Hausgeräte, Notstromaggregate, Hochdruckreiniger, Schmutzwasserpumpen, Stromerzeuger und Nass-/Trockensauger sowie auch Benzin und Trinkwasser. Viele Orte sind immer noch ohne Infrastruktur und auf Benzin etc. angewiesen, teilt ein Helfer mit. Die zu bewältigenden Strecken sind weit. Sie erstrecken sich im Osten auf 20 und im Westen auf 65 Kilometer Luftlinie. Die Helfer sind rund eine Woche im Einsatz und werden dann abgelöst. Rotkreuzler aus dem Kreis sind auch im Verpflegungszentrum aktiv.
„Bis zu 13.000 Essen und 10.000 Lunchpakete werden täglich ausgegeben und verteilt“. Diese gehen an die Helfer und die Bewohner, von denen viele auch nach rund sechs Wochen noch auf Lieferungen angewiesen sind. „Die Lage bleibt vielerorts noch katastrophal. Da waren Menschen, die hatten nichts mehr. Ihr Haus war weggeschwemmt worden oder bis in die zweite Etage von Wasser und Schlamm überschwemmt.“ Ein Rotkreuzler aus dem Rems-Murr-Kreis ist als Elektromeister ebenfalls vor Ort und kümmert sich um die Technik, das Anschließen und Warten von Notstromaggregaten und weiteren technischen Geräts. In der nächsten Woche kommen zwei Feldköche aus Fellbach zum Einsatz.
„Wir sind jederzeit bereit, Menschen zu helfen.“
„Wir sind stolz, dass wir als DRK im Rems-Murr-Kreis über so viele gut ausgebildete Helferinnen und Helfer verfügen. Im Notfall können wir umgehend qualifiziertes Personal in Krisengebiete schicken. Viele Ehrenamtliche gefährden sich dabei selbst. Wir danken allen Einsatzkräften für ihren unermüdlichen Einsatz", so DRK-Kreisgeschäftsführer Sven Knödler. „Wir sind jederzeit bereit, Menschen zu helfen.“
Seit dem Beginn der Katastrophe ist das DRK mit zeitweise über 3.000 Helferinnen und Helfern im Einsatz. „Wir unterstützen Menschen, die plötzlich vor dem Nichts stehen, mit der Bereitstellung von Trinkwasser, Nahrungsmitteln, Strom, mit Unterkünften, mobiler Gesundheitsversorgung und psychologischer Hilfe“, teilt das DRK mit.
Das DRK Deutschland bittet weiterhin um Spenden, damit die Betroffenen auch nach der akuten Soforthilfe eine umfassende Hilfe für Wiederaufbau und Rehabilitation erhalten können! Es wird erwartet, dass der Wiederaufbau Monate, sogar Jahre, dauern wird.
IBAN: DE63370205000005023307
BIC: BFSWDE33XXX
Stichwort: Hochwasser