Rotkreuzler aus dem Kreis aktiv bei Corona-Teststation in Stuttgart
Heute, am 30. September, endet der Einsatz des DRK an der Corona-Teststation am Stuttgarter Hauptbahnhof. Viele Ehrenamtliche Helferinnen und Helfer des DRK waren dort seit einigen Wochen aktiv.
„Die Ehrenamtlichen haben uns die Bude eingerannt. Es läuft hervorragend“, stellt Fabian Becker zufrieden fest Er ist ehrenamtlich im DRK Ortsverein Althütte und aktuell beruflich im Lage- und Führungsstab des DRK-Landesverbandes aktiv, der am Stuttgarter Hauptbahnhof das Sozialministerium unterstützt und bis Ende September eine Corona-Teststelle eingerichtet hat. Hunderte Ehrenamtliche helfen dort mit – auch viele Rotkreuzler aus dem Rems-Murr-Kreis. „Viele Ehrenamtliche sind froh darüber, endlich wieder Dienste für das DRK absolvieren zu können.“ Seit Ausbruch der Covid-19 Pandemie wurden nahezu alle Veranstaltungen, bei denen die Ehrenamtlichen ihre Dienste vollrichten, abgesagt.
Hinweisschilder führen von den Gleisen direkt zur Teststation
Ehrenamtliche mit FFP2-Maske, Helfer mit Face-Shield und Schutzbrille oder – je nach Einsatzstelle – mit weißem Schutzoverall, mit Brille, FFP2-Maske und Schutzhandschuhen sowie Personen in Zivil laufen über das Gelände, wo Schilder, Gitter und Zelte für klare Wege und Abstand sorgen. Die Teststation befindet sich neben dem Bahnhof und ist mittlerweile nur noch für Reiserückkehrer, die sich im Ausland aufgehalten haben. Hinweisschilder führen von den Gleisen direkt zur Teststation. Ein Sattelauflieger des DRK, eine Art mobile Arztpraxis parkt dort. Unter ärztlicher Aufsicht nehmen mittlerweile auch Rotkreuzler Abstriche bei Reiserückkehrern. Diese eint die Hoffnung, nach knapp zwei Tagen ein negatives Testergebnis zu erhalten – per Post oder vorab auch schon auf elektronischem Weg via App. Die Helfer tun alles dafür, dass sich niemand mit dem Virus infiziert. Sie haben auch schon Menschen mit grippeähnlichen Symptomen direkt in die Klinik geschickt. Der Schutz von Patienten, Mitarbeitern und Dritten vor den Infektionsgefahren steht im Vordergrund. Vor Ort gibt es strenge Hygienerichtlinien, "darauf wird minutiös geachtet", so Raphael Rojas vom DRK-Ortsverein Winnenden.
"Das Ehrenamt leistet hervorragende Arbeit"
Rojas übernahm am Dienstag eine Spätschicht. Der Stern am Bahnhofsgebäude dreht sich leuchtend, während im Inneren der mobilen medizinischen Versorgungseinheit auch am Abend Abstriche aus dem Nasen- und Mundbereich sowie Rachen entnommen werden. Wenn sich die Türen der mobilen Arztstation des DRK bei Dunkelheit öffnen, das Licht aus dem Inneren des Sattelaufliegers die Rotkreuzler unter Vollschutz umrahmt, dann wirkt die Szenerie schon befremdlich. Doch es herrscht Routine. Die Abläufe haben sich eingespielt. „Das Ehrenamt leistet hervorragende Arbeit. Helfer kontrollieren den Einlass, übernehmen die Registrierung und entnehmen die Proben“, schildert Fabian Becker. Die Helfer fragen nach dem Urlaubsgebiet, messen Fieber und unterhalten sich mit den und beruhigen die Reiserückkehrern. Manche sind nervös, andere sehen die Testung als notwendiges Übel.
Alle Abläufe sind klar geregelt von der Registrierung bis zum Test. Bereiche und Oberflächen des mobilen Testzentrums werden regelmäßig mittels Wischdesinfektion desinfiziert. Nach jedem Test werden die Kontakthandschuhe ausgezogen. Darunter befindet sich eine weitere Lage Handschuhe, die ebenfalls desinfiziert werden. Dann werden neue Kontakthandschuhe angezogen. Bei Einsatzende werden alle Kontaktflächen desinfiziert, schildert Raphael Rojas das aufwendige Prozedere. Sollten Helfer sehen, dass Probanden Flächen des Testzentrums berühren, wird sofort gewischt. Zu Spitzenzeiten wurden täglich bis zu 750 Tests durchgeführt. Regelmäßig gibt es Pausen und Wechsel, denn der Einsatz in voller Schutzmontur mit Overall, Masken, Schutzbrillen ist kräftezehrend. „Es ist toll gemeinsam zu zeigen, dass wir so einen Einsatz in einer außergewöhnlichen Zeit professionell abdecken können", ist Raphael Rojas stolz auf das ehrenamtliche Engagement. Rund 17.000 Tests wurden seit Mitte August durchgeführt.
Helfer aus vielen Ortsvereinen - Besten Dank!
24 Helferinnen und Helfer aus dem Land verteilen sich jeweils auf zwei Schichten, 9 bis 17 und 17 bis 1 Uhr. Grundvoraussetzung für eine Tätigkeit im Testzentrum ist eine Sanitätsdienstausbildung. Führungskräfte sorgen für den reibungslosen Ablauf. Die Proben werden verpackt, gekühlt gelagert und dann von Mitarbeitern des Labordienstes abgeholt. „Nach spätestens zwei Tagen liegen in der Regel die Testergebnisse vor“, weiß Fabian Becker. Zuletzt werden nicht mehr alle Reiserückkehrer, sondern lediglich jene aus Risikogebieten getestet. Die Station wird am 30. September geschlossen – nach mehr als 18.000 Tests.
Die Helfer des DRK kommen unter anderem aus Winnenden, Urbach, Oppenweiler, Sulzbach, Schwaikheim, Plüderhausen, Backnang, Murrhardt, Kernen sowie Fellbach.