Rettungshund aus Kernen fand vermisste Person
Bei der Suche nach einer vermissten Person vor einer Woche im Rems-Murr-Kreis war auch die Rettungshundestaffel des DRK-Ortsvereins Kernen beteiligt. Einsatzkräfte und Hundeführer mit ihren Hunden fanden am Sonntagabend den 20-jährigen Mann. Die Hundeführer berichten, wie sie in solchen Fällen helfen und wie eine Suchaktion abläuft. Zum Einsatz waren 94 Einsatzkräfte mit 40 Rettungshunden alarmiert worden. Die Rettungshundestaffel aus Kernen war mit zehn Personen und vier Hunden vor Ort.
Bereits in der Nacht auf Samstag (17. April) waren die Einsatzkräfte der DRK-Rettungshundestaffel zum ersten Mal auf der Suche gewesen. Am Sonntag hatte die Polizei infolge von neuen Erkenntnissen erneut bei der Integrierten Leitstelle die Unterstützung der Hundeführer angefordert und dazu parallel auch die Kreisbereitschaftsleitung des DRK-Rems-Murr alarmiert. Der Auftrag lautete, ein großes Waldgebiet zwischen Remshalden-Rohrbronn und Berglen-Hößlinswart abzusuchen. Auf die Flächensuche, das heißt die Suche nach vermissten Personen in einem definierten Suchgebiet, hat sich die Rettungshundestaffel aus Kernen spezialisiert.
Gegen 17.30 Uhr ging der Alarm bei den Hundeführerinnen und Hundeführern ein. Der Ortsverein verfügt über ein spezielles Einsatzfahrzeug, mit dem Rettungshunde und die ausgebildeten Sanitäter gemeinsam zum Bereitstellungsraum fahren. Die DRK-Bereitschaft aus Remshalden übernahm die sanitätsdienstliche Absicherung. Koordiniert wurde die Suche von ausgebildeten Helferinnen und Helfern an Bord des Einsatzleitwagens des DRK Kernen. Fünf Einsatzkräfte, in diesem Fall ohne Rettungshunde, zeichneten Lagekarten, teilten Gebiete ein, kommunizierten über Funk mit Hundeteams und allen weiteren am Einsatz Beteiligten.
"Ausgebildete Hunde können selbstständig einen Raum von rund 30.000 Quadratmetern absuchen"
Nach dem Eintreffen am frühen Sonntagabend teilte die Abschnittsleitung kleine Gebiete ein, die von jeweils einem Team bestehend aus Rettungshund und Hundeführer, die im Einsatz bestenfalls von einer weiteren Einsatzkraft unterstützt werden, abgesucht werden sollten. Nach und nach gingen die Teams raus und suchten ihr definiertes Gebiet ab. „Ausgebildete Hunde können selbstständig einen Raum von rund 30.000 Quadratmetern absuchen. Die Flächensuchhunde nehmen jeglichen menschlichen Geruch wahr. Finden sie eine Person, zeigen sie dies an“, berichtet eine Sprecherin des DRK Kernen. Kehren die einzelnen Suchteams von einer erfolglosen Suche zurück, ruhen sie sich erst einmal aus und stärken sich. Sind Hund und Hundeführer noch fit, kann eine weitere Suche gestartet werden. „So ein Einsatz bedeutet für die Hundeführer und Hund eine umfangreiche Ausbildung sowie körperliche Fitness und Teamfähigkeit“, halten die Helfer fest.
DRK bedankt sich bei allen Beteiligten
„Unsere Staffel hat den Vermissten gegen 20.30 Uhr gefunden, nachdem ein Hund angeschlagen und den Hundeführer und eine DRK-Einsatzkraft zur Stelle geführt hatte“, teilt das DRK nun mit. Nach Informationen des Zeitungsverlags Waiblingen geht die Polizei von einem Suizid aus. Im Rahmen der Einsatznachsorge trafen sich die Mitglieder der DRK-Rettungshundestaffel bereits am Folgetag zur Nachbesprechung des Einsatzes.
Der DRK-Kreisverband Rems-Murr bedankt sich bei der Polizei und allen am Einsatz beteiligten Helferinnen und Helfern für die gute Zusammenarbeit und Unterstützung. Wer sich über die Arbeit der Rettungshundestaffel informieren oder sie finanziell unterstützen möchte, findet Informationen auf der Homepage des DRK Kernen sowie beim Kreisverband Rems-Murr.
Insgesamt wurden neun Rettungshundestaffeln und Hilfsorganisationen alarmiert. Beteiligt war die BRH-Rettungshundestaffel Rems-Murr, das THW Backnang, das DRK Stuttgart sowie die Malteser Schwäbisch Gmünd. Die Helferinnen und Helfer der Malteser Neckar-Enz, ASB Esslingen, DRK Nürtingen und DRK Ludwigsburg waren lediglich auf Anfahrt und konnten wieder umkehren. Vielen Dank allen Helferinnen und Helfern und natürlichen allen Spürnasen auf vier Pfoten!