Neuer Kurs beim DRK: Risiko Herzinfarkt
Über 300.000 Menschen erleiden in Deutschland jedes Jahr einen Herzinfarkt. Schätzungsweise 65.000 Menschen sind von einem plötzlichen Herzstillstand betroffen – auch jüngere, vermeintlich gesunde Menschen. Aus diesem Grund startet der DRK-Kreisverband Rems-Murr e.V. ein neues Kursangebot, bei dem die Themen Herzinfarkt und Schlaganfall im Fokus stehen. Nach dem Erste-Hilfe-Kurs wissen die Teilnehmer, wie sie Notfallsituationen sicher erkennen und kompetent Erste Hilfe leisten können. Das Kurs-Projekt „Erste Hilfe 45 plus: Schlaganfall, Herzinfarkt und Co.“ startet am Donnerstag, 10. März.
„Bereits ab Mitte 40 treten vermehrt altersbedingte Notfälle wie Schlaganfall, Herzinfarkt etc. auf“, sagt Beate Wichtler, Referatsleiterin für den Ausbildungsbereich beim Roten Kreuz Rems-Murr. Meist ist ein plötzlicher Herzstillstand Folge eines anhaltenden Kammerflimmerns. Dieses birgt das Risiko einer hohen Sterblichkeit oder kann langfristige Auswirkungen für die Betroffenen nach sich ziehen. „Die Überlebenschancen hängen wesentlich davon ab, wie schnell ein Herzinfarkt erkannt und erste Maßnahmen zur Wiederbelebung eingeleitet werden“, sagt die Beate Wichtler, „und genau hier setzt unser neues Kursangebot an. Eine schnelle Hilfeleistung und damit der Beginn der Rettungskette, ist entscheidend für den Verlauf eines Notfalls.“ Je früher die Erste-Hilfe beginnt, der Notruf abgesetzt wird und die betroffene Person in professionelle Versorgung kommt, desto höher ist die Chance, schwere Folgen von Notfallsituationen abzufangen.
Notfallsituationen sicher erkennen und kompetent Helfen können
„Wir möchten die Teilnehmer an einem Abend über die wichtigsten Grundlagen rund um die Erste-Hilfe bei Notfällen informieren, die mit zunehmendem Lebensalter wahrscheinlicher werden“, sagt Beate Wichtler. Der Kurs richtet sich daher an jeden und jede, die wissen wollen, wie sie sich selbst, Freunden, Familienangehörigen und Fremden im Notfall helfen können – auch um schwere Folgeschäden zu vermeiden. „In Theorie und Praxis wird ihnen vermittelt, wie Sie Notfallsituationen sicher erkennen und kompetent die Erstversorgung bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes gewährleisten können“, sagt Beate Wichtler.
Kursinhalte sind Schlaganfall und Herzinfarkt sowie die Themen Diabetes, Bluthochdruck, Lungenembolie und weitere akute Erkrankungen. „Wir vermitteln Ihnen allgemeine Maßnahmen, die in allen Notsituationen helfen können“, sagt die erfahrene Ausbilderin Beate Wichtler, inklusive stabiler Seitenlage und Wiederbelebung. „Nach diesem Kurs wissen Sie, was sie in einer Notlage tun müssen. Unsere Ausbildungskräfte legen besonderen Wert auf die Praxis, damit das theoretisch Gelernte schnell umgesetzt wird.“
Infos:
Der Kurs umfasst vier Unterrichtseinheiten und dauert rund drei Stunden. Beginn ist jeweils um 18.30 Uhr im Lehrsaal des DRK-Kreisverbandes Rems-Murr e.V., Henri-Dunant-Straße 1. Termine sind bisher Donnerstag, 10. März, sowie Mittwoch, 25. Mai. Die Teilnahme kostet 35 Euro. Informationen auf www.drk-rems-murr.de, ausbildung(at)drk-rems-murr.de und unter 07151 2002-0. DRK-Fördermitglieder erhalten einen Rabatt auf das Kursangebot.
Wie kann ein Herz-Kreislaufstillstand erkannt werden:
Wenn eine Person nicht reagiert, d.h. keine Reaktion auf Ansprechen und Anfassen erfolgt und keine normale Atmung vorliegt, muss von einem Herz-Kreislauf-Stillstand ausgegangen werden. In diesem Fall ist schnelles Handeln entscheidend:
Notruf 112 absetzen
Beginn der Herzdruckmassage, unabhängig von vorhandener Übung.
Drucktiefe: 5 bis 6 Zentimeter; Druckfrequenz 100 bis 120 Mal pro Minute; auf festem Untergrund; Unterbrechung der Herzdruckmassage nur zur Ablösung durch weitere Unterstützung oder wenn der Defibrillator zur Unterbrechung auffordert
Wenn möglich Defibrillator verwenden. Dieser soll durch eine zweite Person geholt werden. Die Integrierte Leitstelle (Notruf) kennt die Standorte und kann entsprechende Hinweise geben. Nach dem Einschalten gibt das Gerät alle erforderlichen Hinweise.
Außerdem können die Disponenten eine Telefonreanimation mit dem Anrufer durchführen und Anweisungen zur Wiederbelebung geben.
Wichtig: Die Herzdruckmassage ist die absolut entscheidende Maßnahme, bei der man nichts falsch machen kann. Haben Sie keine Angst zu helfen, denn außer nichts zu tun, können die Menschen bei der Herzdruckmassage nichts falsch machen, teilt das DRK Rems-Murr mit.
Bei Verdacht auf Vorliegen eines Herz-Kreislaufstillstands erhält der Anrufer vom Leitstellendisponenten nach der erfolgten strukturierten Notrufabfrage via Telefonreanimation Anweisungen zur Wiederbelebung. 186 Mal wurde eine Telefonreanimation im vergangenen Jahr durchgeführt.