JRK startet mit tollen Angeboten wieder durch
Endlich wieder Druckverband, stabile Seitenlage und nette Gespräche: Im März treffen sich in vielen Städten und Gemeinden im Kreis wieder Jugendrotkreuz-Gruppen. In den vergangenen zwei Jahren standen die Gruppenleitungen vor der großen Herausforderung, Kinder und Jugendliche in Zeiten regelmäßiger Lockdowns für das Thema Helfen zu begeistern. Die Gesellschaft und die Hilfsorganisationen benötigen die Retter von morgen.
Rund 300 Kinder und Jugendliche engagieren sich
Die Erleichterung ist groß und die Hoffnung ebenfalls, dass dies der letzte Neustart ist, sagt Philip Falliano von der Kreisjugendleitung des DRK Rems-Murr. Lockdown, Hygienekonzepte, Neustart, Lockdown. Für das JRK bedeutet Corona ein Auf und Ab. Rund 300 Kinder und Jugendliche im Kreis engagieren sich für die Themen Helfen und Gemeinschaft. Viel wurde unternommen, um die Kinder weiterhin für das DRK zu begeistern.
„Es war anstrengend, gemeinsam neue Hygienekonzepte zu entwerfen, wenn sich die Regelungen und Vorgaben gefühlt alle zwei Wochen geändert haben“, sagt der 22-Jährige. Groß war die Freude nach den Sommerferien 2021 wieder durchstarten zu können. Doch als alles wieder Fahrt aufnahm, mussten Mitte November wieder alle Präsenztermine abgesagt werden. „Ich bin selbst Gruppenleiter in Schorndorf und es war sehr schade, dass wir uns über Wochen und Monate nicht sehen konnten, denn über die Jahre haben sich enge Verbindungen ergeben.“
Viele Kinder sind scharf darauf, Erste Hilfe zu üben
„Wir haben Themen vorbereitet, die man auch online präsentieren konnte; Quiz, Basteln, Vorträge.“ Aber die Vorbereitung sei aufwendig gewesen und viele Kinder schätzen am Jugendrotkreuz eben das praktische Arbeiten, das Üben für den Ernstfall. „Wer in der Schule online ist, wer sich nur digital mit Freunden austauschen kann, der will nicht auch noch beim JRK online sein“, weiß Philip Falliano. Da hätten einige Kinder, Jugendliche oder auch Eltern geblockt. „Das Zwischenmenschliche fehlt. Viele Kinder sind scharf darauf, Verbände anzulegen, Erste Hilfe zu üben und eben dieses Gruppengefühl zu spüren. Wer vorm Computer sitzt, kann nicht mal eben mit der Sitznachbarin tuscheln oder Witze machen.“ Auch große Events wie das Kreisjugendzeltlager und eine 24-Stunden-Übung mussten Corona-bedingt ausfallen. Auch beim JRK stand die Gesundheit im Fokus. „Wir sind für die Kinder verantwortlich und haben als JRK eine besondere Vorbildfunktion.“
Hat das DRK und damit der Landkreis nach zwei Jahren Corona-Pandemie potenzielle Retter eingebüßt? Vielleicht. In manchen Gemeinden und Städten haben Gruppenleitungen aufgehört, meistens aus privaten Gründen, berichtet Philip Falliano. Einige Gruppen seien kleiner, andere auch größer geworden. Hier gebe es regionale Unterschiede. Was fehlt, war die Mund-zu-Mund-Werbung. „Wenn nichts stattfindet, kann man auch nicht überzeugen.“
Wieder für das JRK begeistern
Das soll sich jetzt wieder ändern, sagt auch DRK-Jugendreferentin Heidrun Hellmuth. „Nach zwei Jahren mit Pausen und Unterbrechungen starten wir gemeinsam wieder durch – und wollen weiterhin viele Kinder und Jugendlichen für das JRK begeistern. Mit unseren Ortsvereinen, dem Kreiswettbewerb, den Erlebnistagen und einem Zeltlager machen wir wieder tolle Angebote und sind auch an Kindergärten und Schulen aktiv“, sagt Heidrun Hellmuth.
Die Verantwortlichen hoffen auch, neue Gruppenleitungen zu finden, junge Menschen, die sich in ihrer Freizeit für andere engagieren. Warum ist das attraktiv? „Es ist das Gruppengefühl. Hier kann man Freundschaften schließen und natürlich ist es der Spaß an der Ersten Hilfe“, sagt Philip Falliano. „Es ist schön, wenn bereits junge Kinder es hinkriegen, jemanden in die korrekte stabile Seitenlage zu bringen oder einen Verband fachmännisch anzulegen. Dann wissen wir, dass wir es richtiggemacht haben.“ Das motiviert das Team vom Jugendrotkreuz beim aktuellen Neustart. „Wer bei uns mitmacht, weiß, wie man im Notfall helfen kann.“ Die JRK-Mischung aus Lernen und Gemeinschaft gebe eine enorme Sicherheit.
Info:
Derzeit gibt es im Rems-Murr-Kreis 20 JRK-Gruppen. Kinder und Jugendliche (6 bis 27 Jahre) können hier mitmachen. Auch Gruppenleitungen werden gesucht. Wer mindestens 16 Jahre alt ist, kann sich hier engagieren, Freunde finden und Verantwortung übernehmen. Der DRK-Kreisverband ermöglich entsprechende Aus- und Fortbildungen. Das macht Spaß und man erwirbt viele Kompetenzen, die beim weiteren Lebensweg sehr hilfreich sein können. Informationen auf: www.drk-rems-murr.de/jrk, jrk@drk-rems-murr.de / und bei Philip.falliano@drk-rems-murr.de sowie unter 07151 2002-24.