Mehr Einsätze in der Silvesternacht– Ehrenamt unterstützt
133 Mal führten Notrufe in der Silvesternacht zu Einsätzen: 77 Einsätze für die Notfallrettung und 56 Einsätze für die Feuerwehren im Rems-Murr-Kreis sind die Bilanz der Silvesternacht, teilt der DRK-Kreisverband Rems-Murr e.V. mit. Das sind 17 rettungsdienstliche Einsätze mehr als im Jahr zuvor. 38 Einsätze hatte der Rettungsdienst – drei mehr als im Vorjahr. Ein Notarzt rückte elf Mal aus. 28 Mal fuhren Krankentransportwagen. Dabei waren auch ehrenamtliche DRK-Bereitschaften aktiv, die unter anderem Personen in Kliniken transportierten, um den Rettungsdienst zu unterstützen. Die Integrierte Leitstelle ist in der Silvesternacht mit drei Disponenten besetzt. Bei Bedarf können jederzeit weitere Disponenten angefordert werden. Das Team der Integrierten Leitstelle disponierte in diesem Jahr deutlich mehr Einsätze für die Feuerwehren im Landkreis. Gab es im vergangenen Jahr 38 Einsätze, stieg diese Zahl auf 56 – das ist ein Ausreißer gegenüber den vergangenen vier Jahren, als der Höchstwert bei 41 lag. 2022 gab es 21 Einsätze für die Feuerwehren.
Es handelte sich zumeist um kleinere Brände von Mülleimer/Tonnen, Unrat, Hecken, brennende Reste von Feuerwerkskörpern sowie eine Brandmeldeanlage, die einen Einsatz ausgelöst hatte, teilt das DRK Rems-Murr mit. Die Feuerwehren des Schwäbischen Waldes (Kaisersbach, Welzheim, Althütte, Alfdorf) bekämpften in der zweiten Nachthälfte mit 70 Einsatzkräften und 14 Fahrzeugen einen größeren Gebäudebrand. Unter anderem die Bereitschaft des DRK Alfdorf war mit allen Fahrzeugen im Einsatz, wie der Ortsverein mitteilt. Die Polizei geht nach derzeitigem Kenntnisstand davon aus, dass der Brand durch Feuerwerkskörper ausgelöst wurde. In Backnang brannte gegen 22 Uhr ein Pkw aus. In Fellbach warfen kurz nach 22 Uhr unbekannte Täter einen Feuerwerkskörper auf den Balkon einer unbewohnten Wohnung. Dieser brannte komplett aus, wobei ein Sachschaden in Höhe von rund 50.000 Euro, wie die Polizei mitteilt.
Die Integrierte Leitstelle des DRK berichtet zudem von mehreren Balkonbränden, die auf die Wohnungen überzugreifen drohten. Das schnelle Eingreifen der Feuerwehr habe Schlimmeres verhindern können. Mehrere Personen mussten nach den Bränden zur Kontrolle in die Kliniken gebracht werden. Auch hier war das DRK-Ehrenamt mitunter beteiligt: Der DRK-Ortsverein Winnenden hatte zwei Fahrzeuge besetzt. Diese kamen bei einem Brand zum Einsatz. Sie kümmerten sich im Anschluss um die evakuierten Personen. Auch sorgten sie für die medizinische Überwachung der beteiligten Feuerwehrleute. „Durch die Arbeit des Ehrenamts werden wertvolle Ressourcen im Rettungsdienst geschont. Das Ehrenamt ermöglicht es, dass Rettungswagen und Notärzte gezielt für lebensbedrohliche Notfälle eingesetzt werden können. Die Bereitschaften sind somit eine unverzichtbare Säule in der Notfallversorgung und im Bevölkerungsschutz“, teilt das DRK mit. Eine Silvesterbereitschaft stellten die DRK-Bereitschaften Backnang, Kernen, Kirchberg, Rudersberg, Schorndorf, Spiegelberg, Sulzbach, Waiblingen, Weinstadt sowie Winnenden – teilweise mit zwei besetzten Einsatzfahrzeugen. Die Einsatzzeit begann am Dienstag um 20 Uhr und endete am Mittwochmorgen um 3 Uhr. So sind alle Bereiche im Rems-Murr-Kreis abgedeckt. Bei Bedarf unterstützen die Bereitschaften natürlich auch außerhalb ihres primären Einsatzgebietes.
Rettungsdienstlich spricht das DRK von einem „normalen Einsatzspektrum“. Denn wie in jeder Nacht gibt es die üblichen Vorfälle. Insofern unterscheidet sich die Silvesternacht kaum von 364 anderen Nächten. Das DRK listet Stürze, Schlaganfälle, Herzinfarkte etc. auf. Ergänzend kamen in diesem Jahr auch Verbrennungen dazu. Eine Person konnte erfolgreich reanimiert werden, teilt der Kreisverband mit. Am frühen Abend war es im Bereich Murrhardt noch zu einem schweren Verkehrsunfall gekommen, in dessen Folge zahlreiche DRK-Einsatzkräfte im Einsatz waren, unter anderem auch die Drohnengruppe des DRK Sulzbach.
In einem weiteren Fall konnte durch das schnelle Eingreifen von ehrenamtlichen Einsatzkräften eine lebensbedrohliche Lage schnell in Griff bekommen werden. Der Patient konnte stabil an den Rettungsdienst übergeben werden.
Das DRK fasst zusammen: „Durch die sehr gute Zusammenarbeit und Unterstützung der ehrenamtlichen Kräfte konnte das erhöhte Einsatzaufkommen in der Silvesternacht adäquat und problemlos abgearbeitet werden.“ Ehrenamtliche Kräfte unterstützen den Regelrettungsdienst bei mehreren Einsätzen, beispielsweise bei der Erstversorgung von Patienten sowie bei der Absicherung bei Brandeinsätzen und diversen Transporte die Kliniken. Es war ein deutlich erhöhtes Einsatzaufkommen für die Feuerwehr im Vergleich zu den vergangenen Jahren feststellbar. Auch die Intensität der Brände (Balkonbrände, Gebäudebrand) habe zugenommen, teilt das DRK mit. Bereits ab 20 Uhr sei es Bränden gekommen. Eine Häufung an Einsätzen war besonders nach 0.30 Uhr zu bemerken. Hier wurden innerhalb zwei Stunden 65 Einsätze abgearbeitet. Zum Vergleich: 2022 hatte es im gesamten Kreis lediglich einen silvesterbedingten Einsatz gegeben, als sich jemand beim Hantieren mit Knallkörpern verletzt hatte.
Der DRK-Kreisverband bedankt sich bei allen haupt- und ehrenamtlichen Einsatzkräften des Rettungsdienstes, der Freiwilligen Feuerwehren sowie aller Hilfsorganisationen.
Foto: Hans-Dieter Seufert