Großer Blaulicht-Tag in Waiblingen
An der Rinnenäckerschule in Waiblingen-Süd wollten die Schüler alles von den Ehrenamtlichen von DLRG, DRK, Feuerwehr und der Polizei wissen!
Text: Carolin Domke, erschienen auf www.zvw.de.
Verbände richtig anlegen, einmal eine Schlauchschelle halten und die Werkzeuge der Polizei näher betrachten – diese Möglichkeiten hatten die Schüler der dritten und vierten Klasse der Rinnenäckerschule in Waiblingen am vergangenen Freitag beim großen Blaulichttag in Zusammenarbeit mit dem DRK-Kreisverband Rems-Murr. Von der Aufregung, die am Freitag am Salier-Gymnasium wegen einer Bombendrohung herrschte, merkte man an diesem Vormittag nichts.
An zehn Stationen konnten die Schüler und Schülerinnen sich informieren und auch ihr Wissen teilen. „Die Gruppen sind super“, sagte Koordinatorin Heidrun Hellmuth, Jugendreferentin des DRK. An ihrer Station lernten die Kinder, was bei einem Unfall zu tun ist: Sissi, das tollpatschige Schwein, das mit seinem Fahrrad bei einem Schlagloch gestürzt war, half ihr dabei. Ein Notruf wurde geübt und Anlaufstellen besprochen, die im Notfall aufgesucht werden können. Sofort seien dabei auch die Kelly-Inseln genannt worden – das Präventionsprojekt begleitet die Kinder seit der zweiten Klasse, erklärt Schulleiterin Christina Stark.
Nun folgte die Fortführung mit dem Blaulichttag. „Es baut sich sinnvoll auf. Die Themen kommen immer wieder“, so Stark. Ab der sechsten Klasse werde auch neu der Katastrophenschutz besprochen. Hierfür hängt als Vorbereitung in der Rinnenäckerschule auch schon ein Plakat in der Schulmensa.
Auch die Polizei ist mit Blaulicht an der Rinnenäckerschule vertreten
In Kleingruppen sind die Schüler voll mit dabei. Aufmerksam folgten sie den Anweisungen der Ehrenamtlichen. Blitzschnell streckten sie ihre Finger in die Höhe, wenn es an der Polizeistation darum ging, was die Buchstaben und Zahlen vorne auf der Motorhaube bedeuten: „Damit der Fahrer sie lesen kann.“ – Nicht ganz, und schon wird weiter geraten, bis die Lösung Helikopter gefunden wurde. Nur auf die laute Sirene wurde verzichtet. „Schaaaade“, klang es einheitlich aus der Schülergruppe. Die Polizei ist jedoch nicht immer Bestandteil des Blaulichttags. Es käme drauf an, ob die Schule dies wolle. Doch darin waren sich Heidrun Hellmuth und Christina Stark einig: Mit dem Blaulicht der Polizei werde der Blaulichttag erst richtig stimmig.
Ein Highlight gab es in der Turnhalle zu sehen. Lautes Brummen hörte man bereits im Flur, ein frischer Wind drang bis zur Eingangstür der abgedunkelten Halle. Drinnen hüpften begeistert die Schüler von einem Lichtkegel zum anderen. Der Grund? Die DRK-Drohnengruppe präsentierte ihre Arbeit mit den Drohnen – begleitet von der Musik von Star Wars. Eingesetzt werden die bis zu 20.000 Euro teuren Drohnen zur Personensuche oder als Unterstützung von oben, um den Helfern unten den Weg besser zu weisen. „Von oben sieht man mehr“, sagt Volker Schnell von der DRK-Drohnengruppe.
Angst, in einem Rettungswagen mitzufahren, vorbeugen
Überall liefen vereinzelt Kinder mit Verbänden an Armen und am Kopf über den Pausenhof. Fügten sich in ihre Rolle und weinten zum Spaß. Der Blaulichttag solle auch den Kindern Ängste nehmen, indem sie erfahren, wie es in einem Rettungswagen aussehe, sagt Stark. Sie können sich alles ansehen, alles anfassen und den Helfern Fragen stellen. Vor Corona habe es auch Pausenhelfer gegeben, die sich als eine Art Ersthelfer um verletzte Mitschüler kümmerten. Doch mangels ausgebildeter Betreuer sei die Position gerade nicht besetzt.
Auch das DLRG, das Jugendgruppen anbietet, war mit dem Erklären der Baderegeln auf spielerische Art anwesend. Bei vielen werde das Interesse für das Ehrenamt geweckt. So könne man bereits mit sechs Jahren beim JRK teilnehmen und bei der Jugendfeuerwehr ab zehn Jahren. Ebenfalls eine beliebte Anlaufstation der Schüler: Der ehemalige Schüler Nick Pennekamp und sein Kollege Timo Trinkner zeigten im Löschfahrzeug den Schülern alles zum Thema Brandschutz und den Brandklassen. Natürlich mit Anfassen der gesamten Ausstattung zur Begeisterung der Kinder.
Regelmäßiger Blaulichttag an Schule gewünscht
Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst lösen bei Kindern stets Aufregung und Freude aus. „Auch wenn alle Leute da sind, ich werde trotzdem Ärztin“, soll eine Schülerin gesagt haben. Diese Euphorie und Begeisterung bestätigen die Schule und das DRK, in ihrer Präventionsarbeit weiterzumachen.
So würde sich die Rinnenäckerschule alle zwei Jahre einen solchen Blaulichttag wünschen, denn auch die Erst- und Zweitklässer haben von der Aufregung mitbekommen und wollten sich am liebsten beteiligen, sagt Stark. Die Vorbereitungen für einen solchen Blaulichttag seien jedoch nicht zu vernachlässigen. Ehrenamtliche müssten gefunden werden, die Klassenräume bereitgestellt, Anwohner informiert, weitere Helfer organisiert und vieles mehr. Da komme es auf eine gute Kommunikation zwischen Schule und DRK an.