Am Dienstag, 7. Januar, gab es in Waiblingen einen Großeinsatz der Polizei. Schüsse im Gewerbegebiet Eisental wurden gemeldet. Eine unübersichtliche Lage – nicht nur für die Polizei, sondern auch die Mitarbeiter der Integrierten Leitstelle des DRK in Waiblingen und den Rettungsdienst. Zeugen hatten die 110 und die 112 angerufen. Leitstelle und Polizei stimmen sich ab.
Für den DRK-Rettungsdienst macht sich der „Organisatorische Leiter Rettungsdienst“, eine Führungskraft bei Sonder- und Großschadenslagen für den Bereich Rettungs- und Sanitätsdienst zuständig, vor Ort ein Bild der Lage und steht im Kontakt zur Leitstelle und den Blaulichtkräften. Für derartige Einsatzlagen haben Polizei und der DRK-Rettungsdienst im Rems-Murr-Kreis bereits vor einigen Jahren ein gemeinsames Vorgehen entwickelt um allen Einsatzkräften die größtmögliche Sicherheit zu gewähren.
Rettungswagen und Notarzt sind alarmiert. Eine Sammelstelle für die Rettungskräfte wird festgelegt. Die Anzahl der Rettungsmittel kann bei Bedarf aufgestockt werden. Die Leitstelle hat derweil in Ludwigsburg angefragt, ob der Rettungshubschrauber zur Verfügung steht. Das Team solle sich bereithalten. Als der Hubschrauber angefordert wird, ist er nach 3 Minuten vor Ort. Mögliche Landeplätze hat die Leistelle vorher geprüft. „Unsere Aufgabe ist es auch, vorzudenken“, sagt ein Mitarbeiter der Leitstelle: Welche Rettungsmittel werden benötigt, wie könnte sich die Lage entwickeln und was könnte noch benötigt werden. Falls es viele Verletzte gibt, müssen die Kliniken informiert werden. Gegebenenfalls müssen umliegende Rettungsdienstbereiche in Kenntnis gesetzt und weitere Rettungsmittel angefordert werden, schließlich könnte eine Amoklage vorliegen und einen Massenanfall von Verletzen drohen. Dies ist nicht der Fall.
Da die Lage vor Ort zunächst unklar ist, dürfen die Rettungskräfte nicht direkt zum Patienten vordringen. Dies zu entscheiden ist Aufgabe der Polizei, die Einsatzabschnitte festlegt, in der sich aus Sicherheitsgründen die Kräfte des Rettungsdienstes nicht aufhalten dürfen. So dauert es, bis schließlich Mitarbeiter des Rettungsdienstes mit der Behandlung des Schwerverletzten beginnen können – die Sicherheit aller eingesetzter Kräfte hat auch bei unübersichtlichen Einsatzlagen allerhöchste Priorität. Derlei Einsatzlagen sind Teil der Aus- und Fortbildung im DRK-Rettungsdienst. Die Einsatzkräfte sind vorbereitet und die Prozesse für Sonderlagen auf einer Team-Check-Karte zusammengefasst.