Ein Stück Kinderzimmer im Rettungswagen - Landfrauen Hohenacker spenden Tröstebären
Beatmungsgerät, EKG, elektrische Absaugpumpe, Medikamente: Ein Rettungswagen hat viel medizinisches Equipment an Bord, das Patienten im Notfall sofort helfen kann. Für die kleinen Kranken ist ein kleiner unscheinbarer Helfer im Ernstfall oft besonders wichtig. Ein Teddybär. Die Landfrauen Hohenacker haben dem DRK-Rettungsdienst 360 der kleinen Tröstebären gespendet.
Etwas vom Schrecken nehmen
„Jeder Mensch benötigt vielleicht mal einen Rettungswagen“, sagt Karin Nanz-Aldinger, stellvertretende Vorsitzende der Landfrauen Hohenacker. Mit ihrer Teddybären-Spende für den Nachwuchs kann Kindern in einer absoluten Ausnahmesituation etwas von dem Schrecken genommen werden, für den Blaulicht, Martinshorn und Spritzen oftmals – und nicht nur – beim Nachwuchs sorgen.
Bereits vor drei Jahren hatten die Landfrauen dem DRK-Rettungsdienst eine Ladung Teddybären geschenkt. Das DRK hatte damit alle Rettungswachen und Einsatzfahrzeuge ausgestattet. Nach vielen Einsätzen, bei denen aus Sicht der Retter leider auch allzu oft Kinder beteiligt sind, waren fast alle Teddybären verschenkt worden. Im Notfall lenken die Plüschtiere Mädchen und Jungen ab, wenn diese mitunter mehr als nur einen sauberen Verband benötigen. Klaus Aldinger vom DRK-Rettungsdienst weiß, warum die Kuscheltiere so wichtig sind. Mit einem Teddy im Arm sei die Fahrt ins Krankenhaus ohne Mama und Papa nicht ganz so schlimm.
Ein Kuscheltier tut enorm gut
Er erinnert sich an einen Einsatz. Ein kleines Mädchen hatte sich verletzt und musste ins Krankenhaus gebracht werden. Sie hatte Angst. Da drückte Klaus Aldinger ihr einen Teddybären in die Hand. „Als wir in der Notaufnahme ankamen, hatte sie sich beruhigt, sagte den Ärzten ihren Namen und dass sie ihren Teddybären mitgebracht hätte.“ Wenn die Kinder an einer Notfallstelle versorgt sind, tue ein Kuscheltier ihnen enorm gut. „Dann sage ich ihnen, dass dies ein ganz besonderer Bär ist“, sagt Klaus Aldinger und lächelt.
„Ein Teddybär ist ein Stück Kinderzimmer im Rettungswagen“, sagt DRK-Retter Stephan Springl. „Hinter so einem Teddybären kann man sich auch mal verstecken, wenn man im Krankenhaus eine Spritze sieht.“ Vor der ersten Teddy-Ladung der Landfrauen hatten die Retter oft kleine Geschenke dabei. „Im Notfall half auch mal ein aufgeblasener Handschuh“, erinnert sich Klaus Aldinger, der seit rund 40 Jahren im Rettungsdienst arbeitet. Ein Teddybär sei einfach der beste Trostspender.
Wichtige Trostspender
Als die Teddybären zum Jahresanfang zur Neige gingen, war für die Landfrauen Hohenacker klar, dass sie eine zweite Lieferung sponsern wollen, um kleinen Notfallpatienten den ersten Schreck zu nehmen, Schmerzempfindungen zu lindern oder auch einfach nur um Tränen zu trocknen, schildert Karin Nanz-Aldinger. Denn an Bord der Rettungswagen sind die Stofftiere der Deutschen Teddystiftung für Kinder nicht nur Spielzeug, sondern wichtige Trostspender.
Als DRK-Retter wissen sie, wie sie im Notfall schnell helfen können. Notfallsanitäter sind eigenverantwortlich für eine hochqualifizierte Patientenversorgung zuständig. Auch das Legen von Venenzugängen, das Defibrillieren, das Einführen von Beatmungshilfen, Wiederbelebungsmaßnahmen und das Verabreichen bestimmter Medikamente gehören zu ihren Tätigkeiten. Und doch ist so ein kleiner Teddy an Bord Gold wert, sind sich die DRK-Retter einig. Und der darf beim Roten Kreuz im Rems-Murr-Kreis nicht mehr fehlen.