DRK-Innovationspreis: Virtueller Rettungswagen als Leuchtturmprojekt
Bei der DRK-Bundesversammlung wurde der „virtuelle Rettungswagen“, ein Projekt für Kinder und Jugendliche des DRK Rems-Murr, mit dem Innovationspreis ausgezeichnet. Zum ersten Mal wurde der Preis in Düsseldorf verliehen. Die Jury um DRK-Präsidentin Gerda Hasselfeldt überzeugte es, wie viele Probleme der virtuelle Rettungswagen löst und wie groß die Begeisterung ist, die er bei Kindern und Jugendlichen auslöst.
JRK-Referentin Heidrun Hellmuth besucht mit ihrem Team jedes Jahr viele Kindergärten und Schulen im Rems-Murr-Kreis. Sie vermitteln mit verschiedenen Projekten, wie wichtig es ist, anderen Menschen zu helfen. Die Begeisterung ist am größten, wenn das Ehrenamt ein Fahrzeug präsentiert. Das ist aber nicht immer möglich. „Die Lösung: Wenn der Rettungswagen nicht auf dem Pausenhof parken kann, bringen wir ihn ins Klassenzimmer“, sagt Heidrun Hellmuth. Auf dem Computer, am Actionboard oder am Smartphone fährt nun der virtuelle Rettungswagen vor.
In die Welt des DRK eintauchen
Im Herbst 2022 wurden an zwei Tagen Videos gedreht, Fotos gemacht und der Projektpartner 3Dscan360 erschuf den virtuellen Rettungswagen. „Man fliegt praktisch durch den Rettungswagen und lernt mit unserer DRK-Eule den Rettungsdienst und das DRK-Ehrenamt kennen“, erläutert Heidrun Hellmuth. „Uns war wichtig, dass auch Gehörlose und Menschen mit Handicap profitieren und virtuell einsteigen können. Somit hat unser Rettungswagen auch einen inklusiven Charakter. In einem Video zeigen wir, wie Gehörlose mit der Nora-App den Notruf alarmieren können. In einer virtuellen Lobby empfangen wir alle Gäste, die sich für das Rote Kreuz interessieren.“
Mit dem interaktiven Angebot will der DRK-Kreisverband Rems-Murr dem Nachwuchs die ganze Bandbreite des DRK näherbringen. „Wir bieten ein Quiz für Kinder, Einblicke in den Sanitäts- und Rettungsdienst, eine Anfahrt in die Notaufnahme, Erklärungen zu Technik und Medizin. Die Kinder können in die Welt des DRK eintauchen. Sie können Papa, Oma und Freunden zeigen, wie cool das DRK ist – und dass niemand Angst vor einem Rettungswagen haben muss. Auch das war ein Ziel des Projekts.
Der virtuelle Rettungswagen ist jederzeit über die Internetseite des DRK-Kreisverbandes Rems-Murr abrufbar. Jedes Kind, jeder Ortsverein und jede Lehrkraft kann ihn nutzen, teilt Kreisgeschäftsführer Sven Knödler mit. Das hat die Jury der Bundesversammlung überzeugt. DRK-Präsidentin Gerda Hasselfeldt sprach am 18. November von einem Leuchtturm-Projekt, das zur Nachahmung anrege. Das Projekt entlaste und stärke das Ehrenamt, da es jederzeit ein interaktives Erlebnis und den Einstieg in die DRK-Welt bietet.
Insgesamt wurden deutschlandweit drei Projekte mit dem 2023 neu geschaffenen DRK-Innovationspreis ausgezeichnet, der mit 3000 Euro dotiert ist. Dem DRK geht es darum, gute Ideen sichtbar zu machen und die Hilfsorganisationen, das wichtigste Standbein in Sachen Bevölkerungsschutz, dauerhaft zu stärken und für das DRK und seine Rotkreuzgemeinschaften zu werben.