„Drei Alarmierungen in einer Woche sind außergewöhnlich“
In der Nacht von Sonntag auf Montag stand der nächste Einsatz für die Mitglieder der DRK-Rettungshundestaffel Rems-Murr an. Es wäre der dritte Einsatz in zwei Wochen gewesen. Doch noch während der Vorbereitungen teilte ihnen die Polizei mit, die vermisste Person wurde bereits gefunden. „Derzeit ist viel los“, berichten die Verantwortlichen. Ihr Hobby verlangt ihnen viel ab – nicht nur im Ernstfall.
Erst kürzlich rückten die ehrenamtlichen Einsatzkräfte mit den geprüften Rettungshunden zu einem Einsatz nach Heidenheim aus. Sieben Stunden waren die Suchteams beschäftigt. Kurz nach Beginn des Tatorts auf ARD am Sonntag hatte die Polizei die Experten angefordert. Gesucht wurde ein 69-jähriger Mann. Auch die Drohnengruppe des DRK Rems-Murr war bei diesem mehrtägigen Einsatz vor Ort. Vor einer Woche die nächste Alarmierung: Der Einsatzleitwagen des DRK-Ortsvereins Kernen koordinierte in Allmersbach im Tal die Suchmaßnahmen von Rettungshunden und Drohnen. Sechs Stunden dauerte dieser Einsatz, der kurz vor Mittenacht begann. Und nun die nächste Suchaktion am Freitag in Urbach. „In der Regel haben wir über das Jahr verteilt zwölf Einsätze, zu denen wir ausrücken“, sagt Jasmin Holub, Leiterin der DRK-Rettungshundestaffel. In diesem Jahr werden es sicherlich mehr Einsätze werden.
82-jährige Frau vermisst
In Urbach wurde am Freitag eine 82-jährige vermisst. Die Polizei forderte die Dienste der Flächensuchhunde des DRK-Kernen an. Fast 80 Personen und 37 Rettungshunde waren an der Suche beteiligt. Die ehrenamtlichen Einsatzkräfte des DRK Kernen übernahmen in ihrem Einsatzleitwagen die Koordination der Suchaktion, die am späten Freitagabend begann und am Samstagvormittag ergebnislos endete. Am Samstagnachmittag wurde die vermisste Frau gefunden. Die DRK-Drohnengruppe wurde nicht alarmiert, da die Suche mit Rettungshunden in einem großen Walgebiet effektiver ist.
Die Rettungshundeteams können einen Wald um ein Vielfaches schneller durchsuchen als eine Menschenkette. Die Rettungshunde Hunde suchen frei und entfernen sich über viele Meter vom Hundeführer. Die geprüften Rettungshunde sind in der Lage, selbstständig in die Witterung zu laufen. Sie können eine Fläche von bis zu 30.000 Quadratmetern mit wenig Laufleistung abzusuchen. Auch der DRK-Ortsverein Urbach war an der großen Suchaktion beteiligt und kümmerte sich unter anderem um die Verpflegung der zahlreichen Einsatzkräfte. Der Ortsverein organisierte auch eine Halle, in der sich die an der Suche beteiligten Personen aufwärmen und stärken konnten.
Die Ausbildungszeit beträgt rund zwei bis drei Jahre
Mensch und Hund müssen bei jeder Witterung, Tag und Nacht, das ganze Jahr über ihrer Aufgabe nachkommen. Lediglich geprüfte Rettungshunde dürfen zu Einsätzen ausrücken. Diese Prüfungen müssen alle zwei Jahre erfolgreich abgelegt werden. Die Ausbildungszeit beträgt rund zwei bis drei Jahre.
Dafür trainieren sie zwei Mal in der Woche. Der Umgang mit Karte, Kompass und GPS ist ein wichtiger Bestandteil der Ausbildung, da die Teams bei den Einsätzen praktisch immer in unbekanntem Gelände unterwegs sind. Kenntnisse in Kynologie und Erste Hilfe sind ebenso gefragt wie eine Ausbildung in BOS-Sprechfunk. Den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern und vor allem auch den Hunden macht ihr sinnvolles Hobby unheimlich viel Spaß. „Aber drei Alarmierungen in einer Woche stellen uns Ehrenamtliche schon vor Herausforderungen“, sagt Heide Wieland von der DRK-Rettungshundestaffel Kernen. „Es ist ein zeitintensives Hobby, das uns aber sehr viel Spaß macht.“
Infos:
Info: Unterstützen Sie das Ehrenamt und damit auch die Rettungshundestaffel sowie die DRK-Drohnengruppe im Rems-Murr-Kreis mit einer Fördermitgliedschaft. Informationen auf www.drk-rems-murr.de