Förderpreis "Helfende Hand 2022": Virtueller Rettungswagen für Kinder überzeugt Jury
Das Projekt „Die Rotkreuz-Eule im magischen Rettungswagen“ des DRK-Kreisverbandes Rems-Murr e.V. wurde kürzlich in Berlin mit dem Förderpreis „Helfende Hand 2022“ ausgezeichnet, die höchste Auszeichnung im ehrenamtlichen Bevölkerungsschutz. Der Förderpreis wird vom Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) vergeben, um ehrenamtliches Engagement im Bevölkerungsschutz hervorzuheben und zu fördern.
Kinder sind begeistert, wenn die Blaulicht-Fraktion anrückt. Doch Corona und geringe Verfügbarkeiten machen es den Ehrenamtlichen oft schwer vorbeizukommen. Der DRK-Kreisverband Rems-Murr hatte eine Idee: Wenn das Einsatzfahrzeug nicht zur Kita oder Schule kommen kann, kommt es ins Kinderzimmer. „Im magischen Rettungswagen können Kinder virtuell und dreidimensional Ausrüstung, Technik und Erste Hilfe erkunden. Die bekannte Rotkreuz-Eule führt dabei spielerisch und kindgerecht durch den Einsatzwagen“, erläutert Heidrun Hellmuth, DRK-Jugendreferentin. Damit auch gehörlose Kinder wissen, wie der Notruf betätigt wird, wurden Maßnahmen veranschaulicht und Videos mit Gebärdensprache für Gehörlose übersetzt. „Unser virtueller Rettungswagen begeistert Kinder fürs Helfen und bringt die Arbeit des DRK überall und jederzeit näher“, so Heidrun Hellmuth.
Mit dem bereits umgesetzten Projekt, das über die Internetseite des DRK-Kreisverbandes von allen genutzt werden kann, gewann das Rote Kreuz Rems-Murr in der Kategorie Nachwuchsarbeit den vierten Platz. Eine Fachjury wählte das Projekt aus insgesamt knapp 250 Bewerbungen aus ganz Deutschland aus. Die Übergabe fand kürzlich im Bundesinnenministerium in Berlin statt.
Kinder lernen spielerisch
Der virtuelle RTW kann im Kindergarten, im Klassen- oder Kinderzimmer gezeigt und erkundet werden. Er ist immer verfügbar. Kinder können ihn Freunden, Eltern und Großeltern auf dem Smartphone oder am Computer zeigen. Sie lernen spielerisch, wie sie anderen helfen können und welch wichtige Aufgaben das Ehrenamt des DRK, nicht nur für den Bereich Bevölkerungsschutz, wahrnimmt.
Im Sommer haben Heidrun Hellmuth und DRK-Pädagogin Nina Siegle ein Konzept erstellt, Drehbücher geschrieben und JRK-Kinder, Ehrenamtliche sowie Mitarbeiter des Rettungsdienstes für das Projekt gewonnen. Auch die Rems-Murr-Klinik Winnenden, Paulinen-Pflege und die Integrierte Leitstelle waren beteiligt. Im September fanden die Dreharbeiten statt und ein Partner erstellte in den folgenden Wochen für den DRK-Kreisverband einen virtuellen Raum, in dem das Rote Kreuz Rems-Murr sein breites Angebot präsentieren kann.
Jedes Jahr besucht das JRK-Team zahlreiche Kindergärten und Schulen. Es geht um Hygiene, Helfen und Notruf. erreicht das JRK jedes Jahr. In die verschiedenen pädagogischen Konzepte kann der virtuelle Rettungswagen eingebunden werden. „Bei einem Besuch vor Ort waren die Drittklässler begeistert, als der Rettungswagen auf dem Actionboard erschien und sie ihn digital erkunden konnten“, sagt Nina Siegle. „So intensiv haben sie die Notfallmedizin an Bord sonst nur in einem richtigen Fahrzeug auf dem Schulhof erlebt.“ Dieses Erlebnis bietet das DRK zukünftig allen Schülerinnen und Schülern, wenn das Ehrenamt kein Fahrzeug präsentieren kann. „Damit begeistern wir den Nachwuchs und setzen ein Zeichen, dass jeder Mensch helfen kann“, teilt das DRK mit.
"Wir stärken das Ehrenamt"
Die jüngsten Krisen, Corona, Ahrtal, Ukraine und Energie haben gezeigt und zeigen, wie wichtig Hilfsorganisationen wie das Rote Kreuz für die Menschen sind, stellt DRK-Kreisgeschäftsführer Sven Knödler fest. „Mit dem virtuellen Rettungswagen holen wir die Kinder direkt ab und stärken das Ehrenamt im Landkreis. Damit wollen wir auch die tolle Arbeit in den Ortsvereinen unterstützen.“ Bei der Preisverleihung in Berlin hatte auch Bundesinnenministerin Nancy Faeser betont: „Das Ehrenamt ist für den Bevölkerungsschutz in Deutschland und damit für unsere Sicherheit unverzichtbar“. In Berlin übergab sie den Förderpreis persönlich an das Team des DRK Rems-Murr und bedankte sich für das tolle Engagement.