11.2 - Tag des Notrufs - Die frühzeitige Alarmierung des Notrufs 112 ist von entscheidender Bedeutung
Mehr als 1000 Kindergartenkinder besucht das Jugendrotkreuz-Team des DRK Rems-Murr jedes Jahr, um bereits den Jüngsten zu zeigen, wie wichtig ein Notruf ist und wie auch der Nachwuchs im Notfall Leben retten kann. Am heutigen Donnerstag, 11.2, ist der europäische Tag des Notrufs 112. „Das Rote Kreuz hat das Ziel, so schnell wie nur möglich zu helfen“, betont DRK-Kreisgeschäftsführer Sven Knödler. „Die Grundlage für unsere schnelle Hilfe ist, dass die Notrufnummer 112 überall bekannt ist. Darauf wollen wir erneut aufmerksam machen“, so Knödler. Zu diesem Zweck hat der DRK-Kreisverband Rems-Murr in diesem Jahr einen Schreib- und Malwettbewerb für Kinder ins Leben gerufen.
Fast 160.000 Einsatzbearbeitungen für die Mitarbeiter der Integrierten Leitstelle
Rund vier Mal in der Stunde öffnet sich im Rems-Murr-Kreis das Tor einer Rettungswache und ein Rettungswagen rückt aus, um Menschen zu helfen. Weniger als acht Minuten dauerte es im Durchschnitt im vergangenen Jahr, bis der Rettungsdienst am Notfallort eintraf. Notfälle sind neben schweren Unfallverletzungen auch lebensbedrohliche akute Erkrankungen oder Vergiftungen. „Die Beschäftigten des Rettungsdiensts waren und sind durch die Corona-Pandemie starken Belastungen ausgesetzt, wie beispielsweise dem langen Tragen der Schutzausstattung, sehr langen Einsatzzeiten und dem gesundheitlichen Risiko im Umgang mit infizierten Patienten“, würdigt Sven Knödler den Einsatz des Rettungsdienstes in den vergangenen Monaten.
2020 wurden die Rettungswagen und Notärzte im Rems-Murr-Kreis zu insgesamt 39.042 Einsätzen geschickt. Knapp 160.000 Einsatzbearbeitungen verzeichneten die Mitarbeiter der Integrierten Leitstelle des DRK insgesamt. Um den Notruf oder das Hilfeersuchen schnell und zielgerichtet abwickeln zu können, werden die Disponenten durch eine softwaregestützte strukturierte Notrufabfrage unterstützt. Bereits während des Notrufgespräches erhält der Anrufer eine sofortige Hilfestellung durch Erste Hilfe-Hinweise, Sicherheitshinweise oder durch die Unterstützung bei der Herzdruckmassage im Rahmen einer Reanimation. So können auch Laien bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes lebensrettende Sofortmaßnahmen leisten.
Kreisgeschäftsführer Sven Knödler appelliert an die Menschen, in Notlagen einzugreifen. „Wir müssen immer wieder betonen, mit welch einfachen Maßnahmen man Menschen schnell und effektiv helfen kann: Patienten ansprechen, Atmung prüfen, Notruf absetzen und einfache Erste-Hilfemaßnahmen durchführen.“ Die stabile Seitenlage müsse nicht wie aus dem Lehrbuch durchgeführt werden. „Niemand muss Angst haben, Fehler zu machen. Es ist in jedem Fall besser zu helfen, als nichts zu tun.“ Hilfreich sei es, regelmäßig die Kenntnisse in Erster Hilfe aufzufrischen. Er weist daraufhin, dass im Rems-Murr-Kreis mehr als 200 ausgebildete ehrenamtliche Kräfte des DRK als Helfer vor Ort tätig sind, um beim Notfall in der Nachbarschaft sofort helfen zu können.
Schreib- und Malwettbewerb für Kinder
Das DRK im Kreis hat es sich seit Jahren zur Aufgabe gemacht, Kinder und Jugendliche für Erste Hilfe und Hilfsbereitschaft zu sensibilisieren und zu begeistern. Hier unternehmen Kreisverband und Ortsvereine viel, um dem Nachwuchs – und allen Interessierten im Kreis – zu zeigen, wie wichtig und erfüllend es ist, im Notfall fachmännisch helfen zu können und entsprechende Ausbildungen beim Ortsverein zu durchlaufen. In diesem Jahr bietet der DRK-Kreisverband einen Schreib- und Malwettbewerb zum Tag des Notrufs an. Informationen finden die Kinder auf der Homepage des DRK, www.drk-rems-murr.de. Die besten Beiträge werden ausgezeichnet und es gibt Preise.
Info:
Der Euronotruf feiert in diesem Jahr seinen 30. Geburtstag. Am 29. Juli 1991 beschloss der EU-Ministerrat auf Vorschlag der Europäischen Kommission die Einführung der 112-Notrufnummer. Seitdem gilt in der Europäischen Union und in vielen anderen Ländern die „112“ als einheitliche Notrufnummer. Seit 2009 ist der 11. Februar eines jeden Jahres europaweit der "Tag des Notrufs". Über die Nummer 112 können in allen EU-Staaten Notrufe kostenlos sowohl von Festnetzanschlüssen als auch von Mobiltelefonen (mit SIM-Card) abgesetzt werden. In weiteren Ländern wird die „112“ auf eine nationale Notrufnummer weitergeleitet – beispielsweise in Österreich, den USA oder Kanada. Mobilfunknutzer in Deutschland können auch dann einen Notruf absetzen, wenn das eigene Mobilfunknetz nicht verfügbar ist. In diesem Fall wird der Notruf automatisch über ein fremdes verfügbares Mobilfunknetz abgesetzt.
Wann soll der Notruf getätigt werden?
Immer dann, wenn die Situation nicht einzuschätzen ist, Zweifel am Gesundheitszustand des Betroffenen oder gar Lebensgefahr besteht. Bei mehreren Helfern vor Ort kann einer dies schnellstmöglich übernehmen. Bei einem Notfall ist die frühzeitige Alarmierung des Notrufs 112 von entscheidender Bedeutung. Notfälle sind neben schweren Unfallverletzungen auch lebensbedrohliche akute Erkrankungen oder Vergiftungen, bei denen die Anwendung lebensrettender Maßnahmen im Vordergrund stehen. Lebensbedrohende Zustände sind u. a. Atemstillstand, Herz-Kreislaufstillstand, Schock, starke Blutungen und starke Verbrennungen. Wer im Notfall, bei einem Unfall, einer lebensbedrohlichen akuten Erkrankung oder Vergiftung von seinen Mitmenschen sachgemäße Erste Hilfe erwartet, sollte selbst fähig sein und es als seine menschliche Pflicht ansehen, anderen zu helfen.