Tag des Notrufs am 11.2
Am Anfang einer schnellen Rettung von Menschen steht die schnelle Alarmierung. Dies gelingt, wenn die Notrufnummer „112“ überall in der Bevölkerung bekannt ist. Darauf weist das Rote Kreuz anlässlich des europäischen Tags des Notrufs am 11.2. hin. Bei der Alarmierung des Rettungsdienstes und auch danach kann ein richtiges Verhalten Leben retten.
„Das Rote Kreuz hat das Ziel, so schnell wie nur möglich zu helfen“, betont Sven Knödler, DRK-Kreisgeschäftsführer im Rems-Murr-Kreis, anlässlich des „Tages des Notrufs“ am 11. Februar. Die Grundlage für eine schnelle Hilfe ist, dass die Notrufnummer 112 überall bekannt ist. Dann kann der Disponent in der Leitstelle die richtigen Fragen stellen und falls notwendig, die Ersthelfer vor Ort bei lebensrettenden Sofortmaßnahmen anleiten und begleiten. Und hier kann jeder helfen – auch sich selbst. „Wer geschult ist, hat keine Angst im Notfall!“, hält Sven Knödler fest. „Helfen fällt leichter, wenn die Menschen wissen, wie sie schnell und richtig eingreifen können“. Wichtig sind daher Erste-Hilfe-Kenntnisse. „Ein Rotkreuzkurs dauert einen Tag, kann aber unter Umständen ein ganzes Leben retten“, so Sven Knödler. Das DRK bietet Aus- und Fortbildungsmöglichkeiten für Interessierte, Firmen und Sportvereine an. „Nicht nur vor dem Führerschein ist es wichtig, einen Erste-Hilfe-Kurs zu besuchen“, sagt Sven Knödler. Das DRK hat mittlerweile 170 Helfer vor Ort ausgebildet, die jede Gemeinde abdecken. Diese werden bei schwerwiegenden Notfallereignissen wie Herz-Kreislauf-Stillstand, Bewusstlosigkeit, Amputation, standardisiert immer parallel zum Rettungsdienst alarmiert. Ihre Aufgabe ist es, im Ernstfall die therapiefreie Zeit bis zum Eintreffen des Notarztes oder Rettungsdienstes zu überbrücken. „Unsere Helfer vor Ort haben in den vergangenen Jahren bereits Leben gerettet“. Sven Knödler verweist auch auf das bundesweit einmalige Projekt „Gemeinsam gegen den Herzinfarkt“, bei dem sich das DRK engagiert. Seit Mai 2017 klärt der Verein, gegründet von Kardiologen aus dem Kreis, die Menschen im Rems-Murr-Kreis über Symptome des Herzinfarktes, das Erkennen des Herz-Kreislauf-Stillstands, über Risikofaktoren und Prävention auf und bietet Vorträge an. Helfer vom DRK führen dabei praktische Übungen in der Wiederbelebung und dem Umgang mit einem Defibrillator durch.
Was gilt es beim Unfall zu beachten? Damit die Retter schnell zum Einsatzort kommen können, sollte jeder Autofahrer auch die Regel der Rettungsgasse kennen: Fahrzeuge auf der linken Spur nach links ausweichen, Fahrzeuge auf den anderen Spuren nach rechts – dann kommen die Rettungsfahrzeuge schnell voran. Auch sollte niemand Angst vor einem Notruf haben. „Die Mitarbeiter der Integrierten Leistelle sind ausgebildete Fachkräfte. Die fragen, was sie wissen müssen“, weiß Sven Knödler. Im Rems-Murr-Kreis wurde dazu die strukturierte Notrufabfrage eingeführt. Diese dient dazu, Notfallbilder mit einer hohen Einsatzpriorität besser identifizieren zu können.
Doch Sven Knödler betont ebenfalls, dass nicht jeder Verletzte einen Rettungswagen benötigt. Wer Schnupfen hat, muss nicht die 112 wählen und die Kapazitäten für wirklich akute Einsätze blockieren.
Das DRK verweist hier auf die Nummer 116117 des kassenärztlichen Bereitschaftsdienstes. „Der Bereitschaftsdienst hilft bei Erkrankungen, mit denen Sie normalerweise einen Arzt in einer Praxis aufsuchen würden, die Behandlung aber aus medizinischen Gründen nicht bis zum nächsten Tag warten kann“, erklärt Knödler. Wer einen Krankentransport benötigt sollte die 19222 anrufen. „Die 112 ist die Nummer für den Notruf!“ Aber natürlich sollte niemand im Notfall zögern, die 112 zu wählen.
Der Alltag eines Notfallsanitäters oder Rettungsassistenten ist in den vergangenen Jahren anspruchsvoller geworden. Auch wenn der Rettungsdienst in den vergangenen Jahrzehnten von enormen technischen Fortschritten geprägt war, leisten auch die Retter im 21. Jahrhundert körperliche Höchstleistungen. Nachtschichten, Patienten auf Tragen- und Tragestühlen transportieren, stets Ruhe bewahren und verunglückte Menschen noch am Unfallort reanimieren, mitunter erfolglos: Das geht an die Substanz.
Einsatzzahlen:
Die Mitarbeiter der Integrierten Leistelle haben 2018 rund 140.000 Einsatzfälle bearbeitet. Rund 45100 Fahrten gab es beim Krankentransport. Im vergangenen Jahr wurden die Rettungswagen und Notärzte im Landkreis Rems-Murr-Kreis zu knapp 41000 Einsätzen geschickt. 112 Mal am Tag rücken die Retter rechnerisch aus. Um in Minutenschnelle der Bevölkerung zu helfen, arbeiten im Rems-Murr-Kreis an neun DRK-Rettungswachen insgesamt 140 hauptamtliche Mitarbeiter. Im Durschnitt treffen sie nach rund acht Minuten am Einsatzort ein. Allein im Februar werden drei neue und moderne Rettungswagen angeschafft. „Derzeit bilden wir jährlich zwölf neue Notfallsanitäter aus, um für die Zukunft eine hohe Qualität im Rettungsdienst gewährleisten zu können“, so Sven Knödler.
Info:
Der 11. Februar eines jeden Jahres ist europaweit der "Tag des Notrufs". Über die Nummer 112 können in allen EU-Staaten Notrufe kostenlos sowohl von Festnetzanschlüssen als auch von Mobiltelefonen (mit SIM-Card) abgesetzt werden. Mobilfunknutzer in Deutschland können auch dann einen Notruf absetzen, wenn das eigene Mobilfunknetz nicht verfügbar ist. In diesem Fall wird der Notruf automatisch über ein fremdes verfügbares Mobilfunknetz abgesetzt.