Kreisversammlung 2024: Erfolgreich, innovativ und attraktiv
Interessante Einblicke in das Neubauvorhaben bot das DRK Rems-Murr bei der Kreisversammlung in Weinstadt mehr als 200 Gästen. In Waiblingen entstehen Neubauten von Rettungswache, Integrierter Leit-stelle und Kreisgeschäftsstelle. Der Komplex werde für mehr Sicherheit sorgen, so Präsident Dr. Richard Sigel. Ehrenamt und Mitarbeiter profitieren. Möglich sei das Jahrhundertprojekt aufgrund der erfolgreichen Entwicklung in den vergangenen Jahren – nicht nur wirtschaftlich.
Man sei landesweit einer der aktivsten und innovativsten Kreisverbände, so Dr. Sigel. Die Umstellung auf Digitalfunk wurde vollzogen, das Helfer-vor-Ort-System verbessert. 1800 Mal wurden diese Helfer alarmiert. Die Bereitschaften der 26 Ortsvereine hatten im vergangenen Jahr 4850 Einsätze. Fast 27.000 Stunden investierte das Ehrenamt in Aus- und Fortbildungen, was genau dem Motto des Kreisverbandes entspreche, so Dr. Sigel: „Damit das Leben im Rems-Murr-Kreis gewinnt.“ Er dankte den ehrenamtlichen Einsatzkräften – auch und insbesondere für ihren Einsatz während des Hochwasser- und Starkregenereignisses im Juni. 270 Ehrenamtliche halfen bei der Evakuierung, bei der medizinischen und der psychologischen Versorgung von Helfern und Betroffenen. „Die Blaulichtfamilie hat gezeigt, zu was sie in der Lage ist! Nur wer gut vorbereitet ist, kann reagieren.“ Er verband dies mit der Forderung der Helfergleichstellung, die auf die rechtliche Gleichstellung der ehrenamtlichen Aktiven in Hilfsorganisationen wie dem DRK mit den Einsatzkräften der Feuerwehr und dem THW abzielt.
37.000 Rettungsdiensteinsätze in 2023
Auch Integrierte Leitstelle und Rettungsdienst hätten überragende Leistungen erbracht – nicht nur in Krisenzeiten. 338.652 Anrufe gingen bei der Leitstelle 2023 ein, woraus mehr 152.000 Einsatzbearbeitungen resultierten. Knapp 37.000 Rettungsdiensteinsätze gab es 2023. Dr. Richard Sigel lobte den DRK-Rettungsdienst und den Weitblick der Verantwortlichen. So werde die neue Leitstelle sich intensiv mit benachbarten Leitstellen vernetzen. Der Ausfall einer Leitzentrale würde Polizei- und Rettungskräfte extrem einschränken. Redundanzstandorte sorgen dafür, dass die Notfallrettung immer handlungsfähig bleiben.
Der Neubau-Komplex in der Beinsteiner verbessere die Übungsmöglichkeiten für Rettungsdienst und Ehrenamt erheblich. Es handle sich um funktionale und zweckmäßige Gebäude, die in Zukunft den Mitarbeitern von Rettungsdienst, Leitstelle, Mobilen Diensten, ambulanter Pflege, Hausnotruf, Verwaltung etc. moderne und zeitgemäße Arbeitsbedingungen böten. Dr. Sigel zeigte ein Video, das den Komplex mit Foyer, Wache, Leitstellen-Betriebsraum etc. zeigte. Vor allem Leitstelle und Rettungswache werden die Notfallrettung und den Bevölkerungsschutz im Kreis enorm stärken, so Dr. Sigel. Dies sei wichtig: Nach der Schließung der Notfallpraxis in Schorndorf drohe auch Backnang dieser wichtige Versorgungszugang verloren zu gehen, was zu weiteren Belastungen der Notaufnahmen der Rems-Murr-Kliniken führen werde. Auch beim Rettungsdienst steigen in den vergangenen Jahren die Einsatzzahlen – auch was den Anteil an Rettungsdiensteinsätzen ohne vorliegenden Notfall betrifft.
Neue Kursprogramme und gute Ideen
Mit Blick auf das Ehrenamt dankte Präsident Dr. Sigel allen 1500 beim DRK engagierten Aktiven sowie den Mitgliedern des Präsidiums. Er lobte neue Kursprogramme wie „Sicherer Fahrradfahren“ und den neuen Dienst der ehrenamtlichen Schlaganfall-Helfer – die ersten dieser Art in Baden-Württemberg – sowie Angebote wie Blaulicht- und Erlebnistage für Kinder und Jugendliche. Er machte deutlich, dass DRK sei ein Hobby, das Menschen mit ganz unterschiedlichen Talenten und Interessen anspreche. Man könne als Gruppenleiter junge Menschen ausbilden, als Drohnenpilot aktiv werden, sich medizinisch aus- und fortbilden, Verantwortung übernehmen und auch älteren Menschen als Übungsleiter schöne Stunden bescheren – und auch Leben retten, beispielsweise als einer von 200 „Helfern vor Ort“ des DRK.
Werbung machte der Präsident für die DRK-Stiftung. Die Stiftung des Kreisverbandes soll den Menschen dienen, Projekte unterstützen und die Sicherheit im Landkreis verbessern. Da die Fördermitgliederzahlen rückläufig seien, wolle man mit der Stiftung das ehrenamtliche Engagement sicherstellen, denn man sei auf Beiträge, Spenden und Zustiftungen angewiesen. Er freute sich, dass die DRK-Ortsvereine seit diesem Jahr das erfolgreiche Projekt „Gemeinsam gegen den Herzinfarkt“ fortführen. Es gehe um Prävention und mehr Laienreanimationen. Dr. Sigel war sich mit Weinstadts Oberbürgermeister Michael Scharmann einig: Auf das DRK ist Verlass. Scharmann lobte den interkommunalen Zusammenhalt. Das DRK sei unerlässlich – nicht nur im Bevölkerungsschutz. Das DRK biete mit den Bereitschaften, dem Jugendrotkreuz und den Angeboten für Senioren und Familien ein attraktives Hobby, das Freude und Gemeinschaft biete.
Schatzmeister Olaf Kordian präsentierte ein sehr gute Jahresergebnis. Man sei ein mittelständisches Unternehmen. Der Jahresüberschuss bilde das Fundament für die vielschichtige Arbeit des Kreisverbandes. Dieser ermögliche unter anderem wichtige Aus- und Fortbildungen und Investitionen in die Notfallrettung. Auch das Neubauvorhaben werde dadurch ermöglicht.