Hilfsverein des ZVW spendet 25 Defibrillatoren
Wenn es um Menschenleben geht, ist Zeit ein entscheidender Faktor. Technik ebenfalls. Mit Defibrillatoren können auch ehrenamtliche Lebensretter besser helfen, wenn sie nach wenigen Minuten an einem Notfallort eintreffen und reanimieren. Der Hilfsverein des Zeitungsverlags Waiblingen hat dem DRK-Kreisverband eine wichtige Spende übereicht. Damit kann das DRK 25 weitere „Helfer vor Ort“ mit einem Defibrillator ausstatten. Die Geräte ermöglichen bei Herzstillständen schnelle und effektive Hilfe.
Es ist eine einfache Rechnung, die Sina Fischer, stellvertretende Bereitschaftsleiterin des DRK-Kreisverbandes, präsentiert: Erleidet jemand einen Kreislaufstillstand, sinkt die Überlebenswahrscheinlich pro Minute um zehn Prozent. Zehn Minuten also, um ein Leben zu retten. Seit vielen Jahren gibt es die Helfer vor Ort im Landkreis, qualifizierte ehrenamtliche Lebensretter aus der Nachbarschaft, die bei bestimmten Einsatzstichworten wie Kreislaufstillstand parallel zum Rettungsdienst alarmiert werden, unmittelbar ausrücken und Erste Hilfe leisten. Alarmiert werden sie über eine spezielle App sowie über den Funkmeldeempfänger. Die Mitarbeiter der Integrierten Leitstelle ermitteln, welche Helfer sich in der Nähe befinden und alarmieren zielgerichtet die nächsten drei Helfer. Im Durchschnitt aller Einsätze sind die qualifizierten Helfer in weniger als fünf Minuten am Notfallort, denn sie wohnen oder arbeiten in der Nachbarschaft. Schnell können sie helfen. Ein Defibrillator ist dabei von entscheidender Bedeutung. Falls nötig, gibt das Gerät einen elektrischen Schock ab, der das Herz wieder in einen normalen Rhythmus bringen soll. „Dieser Schock hat schon oft ein Leben gerettet“, sagte Sina Fischer bei der Übergabe der 25 Lebensretter an die DRK-Retter.
Zeit, die über Leben und Tod entscheidet
Ullrich Villinger, Geschäftsführer des Zeitungsverlags Waiblingen, übergab die Spende an 20 anwesende Helferinnen und Helfer des DRK. Die Geräte seien eine Spende, die man hoffentlich nicht benötigen werde, sagte Villinger. Aber leider gebe es im immer Notfälle. Er freute sich, dass der Hilfsverein das DRK und damit den Landkreis unterstützen kann. Rund 1800 Mal wurden die ehrenamtlichen Lebensretter im Landkreis 2023 alarmiert. Tendenz steigend. Jeden zweiten Einsatz können die ehrenamtlichen Helfer übernehmen. „Das ist eine überragende Quote für unser Ehrenamt“, sagte DRK-Kreisgeschäftsführer Sven Knödler. „In rund 300 Fällen haben die ehrenamtlichen Einsatzkräfte 2023 reanimiert. Haben unsere Helferinnen und Helfer einen Defibrillator dabei und können schnell einen Schock abgeben, dann gewinnen wir Zeit. Zeit, die über Leben und Tod entscheidet.“
„2023 wurde in 41 Fällen ein Defibrillator eingesetzt“, listete Sina Fischer auf. Oft konnte dank dieses Einsatzes der Patient mit einem Eigenrhythmus ins Krankenhaus eingeliefert werden, sagte sie. Das bedeutet, das Herz der Patienten schlug wieder eigenständig. „Die Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch, dass dank unseres Helfer-vor-Ort-Systems Menschen überlebt haben. Und das ist ein sehr gutes Gefühl!“
25.000 Euro Kosten
Ullrich Villinger dankte allen Helfern für ihren Einsatz. Dieser Dienst sei ein wichtiges Glied in der Rettungskette. „Bleiben Sie dabei und retten sie Leben“, warb er. Mit den Defis stattet der Kreisverband nun die neuen ehrenamtlichen Lebensretter aus, die sich in den vergangenen Monaten für den Helfer-vor-Ort-Dienst haben ausbilden lassen. „25 Helfer vor Ort mit einem Defibrillator auszustatten, würde unsere Ortsvereine rund 25.000 Euro kosten“, erläutert Sven Knödler. „Ich danke dem Hilfsverein des Zeitungsverlags Waiblingen für diese Spende. Es ist wohl einmalig, dass in einem Landkreis alle ehrenamtlichen Retter mit einem eigenen Defibrillator ausgestattet werden konnten. Mit einem Defi im Helfer-Rucksack wird unser wichtiger Dienst noch einmal aufgewertet. Davon profitieren wir als DRK aber vor allem die Menschen im Notfall.“
Mehr als 200 Lebensretter aus der Nachbarschaft gibt es mittlerweile im Kreis. Jede Stadt und jede Gemeinde sind abgedeckt. Das sei besonders in ländlichen Gebieten wichtig. „In 50 Prozent der Fälle treffen unsere ehrenamtlichen Einsatzkräfte vor dem Rettungsdienst ein und können mit Erste-Hilfe-Maßnahmen die therapiefreie Zeit überbrücken“, so Sina Fischer. Ist der Patient reanimationspflichtig, könne sofort der Defi eingesetzt werden. Es ist daher nur eine Frage der Zeit, wann diese Spende ein Leben retten wird. Und das ist für die Helfer und alle, die für das Projekt gespendet haben, ein gutes Gefühl.