Herzinfarkt: Im Kreis stehen für plötzliche Herz- und Kreislaufstillstände viele Defibrillatoren bereit.
Nach dem Zusammenbruch des dänischen Fußballspielers Christian Eriksen beim EM-Spiel gegen Finnland waren viele Menschen geschockt. Der Spieler musste auf dem Platz nach einem Herzstillstand reanimiert werden. Erste Hilfe rettete sein Leben. „Im Rems-Murr-Kreis sind wir für derlei Vorfälle sehr gut gerüstet“, stellt DRK-Kreisgeschäftsführer Sven Knödler fest. Er verweist auf mehrere Projekte des DRK. Im Kreis stehen für plötzliche Herz- und Kreislaufstillstände viele Defibrillatoren bereit.
In den vergangenen Jahren wurden an vielen Plätzen im Kreis Defibrillatoren aufgestellt. Sie unterstützen Ersthelfer bei der Rettung eines Patienten bis zum Eintreffen des Rettungswagens. Sogenannte Defis geben mündliche Anweisungen und sind selbsterklärend. Allerdings gab es keine Übersicht über die Standorte. Das hat sich dank Thomas Brucklacher, Mitarbeiter der Integrierten Leitstelle Rems-Murr, geändert. Der DRK-Mitarbeiter und Ingenieur hat eine Karte programmiert, in der immer mehr Geräte erfasst und der Rettungsleitstelle zur Verfügung gestellt werden. Aktuell sind bereits 322 Defibrillatoren im Definetz hinterlegt, auf das jeder Mensch zugreifen kann. Per Smartphone können Helfer gezielt zu einem Defibrillator geführt werden. „Im Notfall kann die Leitstelle, unter der bekannten Nummer 112 zu erreichen, gemeldete und geschulte DRK-Ersthelfer alarmieren, unsere 200 Helfer vor Ort, die in den meisten Fällen noch vor dem Rettungsdienst eintreffen, weil sie in der Nachbarschaft wohnen“, erläutert Sven Knödler. Das DRK konnte dank zahlreicher Spenden alle Helfer vor Ort mit einem Defibrillator ausrüsten. Diese sind Mitglieder in den Bereitschaften ihrer DRK-Ortsvereine. Somit gibt es im gesamten Kreis zahlreiche Helfer, die sofort helfen können.
Weiter nennt Knödler das Projekt „Gemeinsam gegen den Herzinfarkt“, des Kardioverein Rems-Murr-Kreis. Der Verein bietet Veranstaltungen an, um die Bevölkerung über Risiken aufzuklären und ihnen zu zeigen, wie sie helfen können. Zusammen mit ortsansässigen Ortsvereinen des DRK wurden den Menschen in einem kurzen Vortrag die Symptome des Herzinfarktes erklärt. Anschließend wurden die Maßnahmen der Herz-Lungen-Wiederbelebung aktiv gezeigt und geschult. Die Corona-Pandemie verhinderte in den vergangenen Monaten weitere Veranstaltungen.
Auch bietet das DRK Rems-Murr zahlreiche Kurse und Fortbildungen an, um Menschen zu zeigen, wie sie im Notfall helfen können. „Wer geschult ist, hat keine Angst im Notfall“, betont Sven Knödler. „Ein Herzinfarkt muss so schnell wie möglich behandelt werden!“ Und hier können auch Laien Leben retten, wenn sie sich entsprechend fortbilden. Wer möchte, kann sich gerne bei DRK melden und mehr erfahren.
Prüfen: Atmet die betroffene Person? Wenn ja, in die stabile Seitenlage bringen, wenn Nein:
Rufen: um Hilfe und den Notruf 112 (gilt europaweit) wählen. Danach (oder parallel):
Drücken: ca. 100 mal/Minute in der Mitte und dem unteren Drittel des Brustkorbs.