Gartenschau: Die Schorndorfer sind seit Monaten vier Tage die Woche im Dienst
5000 Stunden. Das ist Ende August die Zwischenbilanz für den DRK-Sanitätsdienst bei der Gartenschau in Schorndorf. Respekt für diesen Einsatz - im doppeltem Sinn!
Mit Start der Remstalgartenschau im Mai begann für den DRK-Ortsverein Schorndorf ein Sanitätsdienst-Marathon. Da die Daimlerstadt ihren Gästen viel bietet, es kostenpflichtige Gartenschau-Bereiche gibt und sich das Areal nicht nur auf die Innenstadt konzentriert, ist ein sanitätsdienstliche Absicherung Pflicht, mit mindestens fünf Helfern, die im Notfall schnell eingreifen und Menschen helfen können. Diesen Dienst hat der DRK-Ortsverein Schorndorf gerne übernommen. Von Donnerstag bis Sonntag sind somit grundsätzlich jeden Tag fünf ehrenamtliche Helfer mit zwei Einsatzfahrzeugen ab Vormittag bis in die Abendstunden unterwegs und die Sanitätszentrale, die das DRK im Flex Fonds-Gebäude in der Friedensstraße in unmittelbarer Nähe des Schlossparks einrichten durfte, ist besetzt. Dort ist alles vorhanden, um Patienten zu versorgen.
Manchmal hilft auch "Wange streicheln"
Große Zwischenfälle gab es bisher nicht, so Bereitschaftsleiter Sepp Herbert. Aber Kreislaufbeschwerden, Wespenstiche, Zeckenbisse, Brüche, Schürfwunden und andere leichte Verletzungen haben sie bisher verarzten können. Die Behandlung reicht von „Wange streicheln“ bis hin zu medizinischer Erstversorgung mit sofortigem Abtransport ins Klinikum. Somit unterstützen sie den regulären Rettungsdienst. Über Funk sind die Helfer verbunden und können ihre Einsätze koordinieren, außerdem gibt es Notfallhandys. Sepp Herbert war an der Erstellung der Sicherheitspläne beteiligt. Beginnt die Schicht, informiert das DRK die Integrierte Leitstelle in Waiblingen.
Das große Gesamtgebiet der Gartenschau machte eine Beteiligung des DRK notwendig und ein Pool von Ehrenamtlichen Helfern leistet seit Monaten fleißig Dienste. Die Einsatzstunden gehen bereits in die Tausende. „Die Gartenschau in Schorndorf zieht“, freut sich Herbert, was natürlich mit einem erhöhten Einsatz der Helfer verbunden ist. Von den Besuchern gibt es positive Rückmeldungen. „Ihr wart sofort da“, freut sich eine Frau, die Kreislaufbeschwerden hatte. „Das kommt unheimlich gut an“, ist sich Herbert sicher, der mit seinen Dienstplänen mitunter „am jonglieren“ ist, damit jeder Dienst mit fünf Helfern besetzt ist und für den Notfall weitere abrufbereite Kräften bereitstehen. 19 bis 70 Jahre zählen die Helfer. Auch das Jugendrotkreuz schaut gerne vorbei. Er ist stolz auf den guten Ausbildungsstand seiner Leute, die alle eine Sanitätsdienstausbildung durchlaufen haben. „Wir können alle Schichten mit einem Rettungssanitäter oder Rettungsassistenten und manchmal sogar mit einem Notfallsanitäter bestücken“, so Herbert. Weil auch hauptamtliche Kräfte oft auch in ihrer Freizeit noch ehrenamtlich aktiv sind, sind mitunter auch echte Profis auf Streife.
Den Rettungsdienst entlasten
Herbert weist auf ein Abkommen mit lokalen Ärzten hin. Menschen mit leichten oder mittleren Verletzungen bringt das DRK im Notfall in die Praxen der Hausärzte, wo sie untersucht werden können. „So werden Rettungsdienst und Notaufnahme sinnvoll entlastet. Das finde ich klasse“, sagt Herbert. Insgesamt ist der Bereitschaftsleiter sehr stolz auf das DRK-Team. „Wir konnten bisher alle Dienste mit eigenen Kräften besetzen!“ Er hat nicht nur das Wohl der Besucher der Gartenschau im Blick, sondern auch das der Ehrenamtlichen. „Wir müssen unsere Helfer bei Laune halten“, stellt Herbert fest. Mit jedem Dienst verdienen die Helfer eine Kleinigkeit, doch Herbert setzt und sorgt auch für andere Zeichen der Wertschätzung, was bereits bei der Verpflegung anfängt.
Durchschnittlich acht Erste-Hilfe-Leistungen haben die Helfer am Tag, berichtet der Daimlerstadt-DRKler. „Mir ist noch nicht langweilig geworden“, so Herbert, obwohl es auch mal ruhige Stunden für die Helfer gebe. „Es macht Spaß!“ Ist in Schorndorf mehr los, sind auch mehr Helfer auf den Beinen. Die Zusammenarbeit mit den Partnern funktioniere hervorragend. Sind Veranstaltungen außerhalb, beispielsweise am Grafenberg, dann ist das DRK vor Ort.
„Das liegt in der Verantwortung von uns allen!“
Bei einem Kontrollgang mit Herbert und DRKler Joshua Krall gibt es keinen Vorfall. Der junge Mann misst knapp zwei Meter und ist seit sechs Jahren beim DRK – und hat bereits viele Dienste während der Gartenschau geleistet. Das sind Aufgaben, bei denen man einfach mitmachen muss, sagt er. Auch so ein straffes Programm wie die Gartenschau müsse das DRK vor Ort meistern. Jeder müsse seinen Beitrag leisten, „das liegt in der Verantwortung von uns allen!“ Zwischen den Einsätzen könne man es sich als Helfer auch mal gutgehen lassen. Wenn dann wieder etwas passiert, sind sie da. Angst vor schwierigen Einsätzen hat er nicht. Er hat eine gute Ausbildung genossen, und im wenn sie mal überfordert sein sollten, stehen die Profis vom Rettungsdienst bereit und könnten übernehmen. Und so endet der Rundgang ohne Zwischenfall. Herbert und Krall kehren in die Zentrale zurück. Wenn etwas passiert, stehen sie bereit.