Erfolgreiches Bildungswochenende der Leitungs- und Führungskräfte in Gültstein
Im Februar trafen sich knapp 60 DRKler aus dem Rems-Murr-Kreis zu einem Bildungswochenende. Ehrenamtliche Leitungs- und Führungskräfte sowie Interessierte aus den Bereitschaften der Ortsvereine tauschten sich aus, vertieften ihre Kontakte und konnten an verschiedenen Workshops teilnehmen.
Was 2017 bereits ein Erfolg war, wurde nun wiederholt: Im Februar trafen sich knapp 60 DRKler im KVJS-Tageszentrum in Herrenberg-Gültstein zu einem Bildungswochenende. Ehrenamtliche Leitungs- und Führungskräfte sowie Interessierte aus den Bereitschaften der Ortsvereine tauschten sich aus, vertieften ihre Kontakte und konnten an verschiedenen Workshops teilnehmen, für die sie im Vorfeld Ideen und Themenvorschläge eingebracht hatten. Und so standen am ersten Tag die Workshops im Vordergrund.
Zum einen ging es um die „Dynamische Patientensimulation“. Referent war Sven Knödler. Durch diese Übung kann der Einsatz in einer Patientenablage und einem Behandlungsplatz realitätsnah anhand von Informationskarten statt Mimen dargestellt und der Ernstfall ohne großes Statistenaufgebot geübt werden. Derlei Übungen in realitätsnahen Szenarien sind für den Einsatzerfolg wichtig. Im Mittelpunkt stehen die Medizin, die medizinischen Maßnahmen sowie taktische Entscheidungen der Übungsteilnehmer unter Zeitdruck. So können Führungsfunktionen und auch die Tätigkeit der anderen sanitäts- und rettungsdienstlichen Akteure trainiert werden.
Nicht um den Ernstfall, sondern um den Bereich „Motivation im Ehrenamt“ drehte sich der zweite Workshop. Dabei ging es in erster Linie nicht darum, wie die Ortsvereine neue Leute für das DRK und das Ehrenamt gewinnen können, sondern vor allem darum, wie sie vorhandene Personen, die sich bisher eher passiv verhalten haben, (wieder) für ein andauerndes Engagement für DRK und Ortsverein mobilisieren können. Wie können Führungskräfte dafür sorgen, ihr Team mitzunehmen und dauerhaft bei der Stange zu halten? Um neue DRKler zu gewinnen und ehrenamtliche Helfer zu halten, sei es notwendig, die Arbeit im Verein attraktiv und sinnvoll zu gestalten, betonte der Referent Sven Wippermann. Nur wer selbst begeistert ist, könne andere begeistern. Es müsse immer ein ehrliches Interesse an dem Gegenüber vorhanden sein und auch das soziale Miteinander im Fokus stehen.
Markus Frey vom Kreisverband stellte „meinDRK.team“ vor. Im Workshop erklärte er, wie Bereitschaftsleitungen und Führungskräfte „meinDRK.team“ sinnvollnutzen können, um die Arbeit zu erleichtern. Dabei handelt es sich um eine Plattform des DRK-Landesverbandes Baden-Württemberg für Aktivenverwaltung und weitere Dienste.
Um „KESS – Kognitive Einsatzvorbereitung, Stress- und Stressmanagement“ ging es einem weiteren Workshop. „Wie kann ich mich auf belastende Einsätze vorbereiten? Was kann ich während und nach belastenden Einsätzen tun, dass es mir und meinen Kameraden besser geht und das Erlebte verarbeitet werden kann? Wann ist professionelle Hilfe nötig?“ Diesen Fragen ging die Referentin Annette Kautz. Bei all den Angeboten war das Interesse groß.
„SWOT-Analyse“
Am 2. Fortbildungstag, nachdem die allermeisten Teilnehmer einen geselligen Abend in Herrenberg verbracht hatten, ging es am Sonntag gemeinsam mit der Kreisbereitschaftsleitung in den Strategienworkshop. Auch das Thema „Aufgabenplanung“ stand auf der Tagesordnung. Kreisbereitschaftsleiter Heiko Fischer stellte vor, welche in der Vergangenheit formulierten Aufgaben und Ziele bereits erfüllt wurden und welche Prozesse noch laufen. Auch über die Zusammenarbeit zwischen Bereitschaften und Rettungsdienst wurde gesprochen. Heiko Fischer übernahm die Auswertung der sogenannten „SWOT-Analyse“ (Stärken, Weaknesses (Schwächen), Opportunities (Chancen) und Threats (Risiken)). Wo ist das DRK gut aufgestellt, wo liegen noch Potenziale? Wo drückt der Schuh bei den Helfern? Themen wie Kameradschaft, Ausstattung, (gemeinsame) Anschaffungen, Zusammenarbeit, Finanzen (Rückgang der Anzahl der Fördermitglieder) wurden diskutiert. Dieser Austausch dient auch der weiteren und engeren Vernetzung der Bereitschaften.
Die Aussagen der SWOT-Analyse wurden ausgewertet und bei der Klausurtagung der Kreisbereitschaftsleitung besprochen. Die Inhalte werden nun abgearbeitet und umgesetzt und bei der nächsten Sitzung des Kreisausschusses der Bereitschaften thematisiert.
Fazit von Organisatorin Heide Wieland: Ein erfolgreiches, geselliges und lehrreiches Wochenende. Das Interesse sei so groß, dass man überlege, dieses Angebot nun jährlich anzubieten. Themenvorschläge nimmt Heide Wieland gerne entgegen.