Ehrungsabend mit Showeinlage: Abteilung „Ärmel hochkrempeln und anpacken“ wird geehrt
Als Marcus Neuweiler in seine Rolle als „Alois Gscheidle“ schlüpft und auch als eigensinniger DRKler auftritt, der mal eben zeigen will, wie die stabile Seitenlage durchgeführt wird, biegen sich die Besucher beim DRK-Ehrungsabend in Kernen vor Lachen. Viele haupt- und vor allem ehrenamtliche Kräfte wurden für insgesamt 2475 Jahre Engagement beim DRK Rems-Murr geehrt. Die Abteilung „Ärmel hochkrempeln und anpacken“, so Dr. Richard Sigel, stand im Mittelpunkt.
Als Anpacker, Kümmerer, Leistungsträger, die mit „Herz, Verstand, Kompetenz und Lebenserfahrung“ den Menschen helfen, so bezeichneten Dr. Richard Sigel, Präsident des DRK-Kreisverbandes Rems-Murr e. V., und Barbara Bosch, Präsidentin des DRK-Landesverbands Baden-Württemberg, jene DRKler, die am Mittwochabend im Bürgerhaus Kernen ausgezeichnet wurden.
"Ich bleibe der DRK-Familie treu. Immer!"
Der DRK-Baum wurzelt tief und blüht bunt, hielt Dr. Richard Sigel mit Blick auf den Herbst und das bunte Angebot des Roten Kreuzes fest. Er blickte auf ein ereignisreiches Jahr beim DRK zurück – auch und vor allem wegen der vielen DRK-Dienste auf der Remstalgartenschau. „Unendliche Gärten und unendlich viele Arbeitsstunden“ fasste Sigel zusammen. Jugendrotkreuz, Wohlfahrts- und Sozialarbeit, Bereitschaften und Hauptamt: „Ich bin begeistert und beeindruckt“, betonte Sigel, als er die vielen Helfer für 20 bis 65 Jahre Einsatz sowie besondere Leistungen für das Rote Kreuz an Rems und Murr – und somit für alle Bürgerinnen und Bürger im Kreis – ehrte. Er lobte den aktiven Kreisverband mit den umtriebigen Ortsvereinen und das großartige Engagement der Menschen. Gleichzeitig wünscht er sich, dass weiterhin und gerne mehr Menschen Verantwortung in Leitungsfunktionen übernehmen. Wie erfüllend das sein kann, machten die vielen Geehrten deutlich. Günther Nowotny vom Schorndorfer DRK hielt fest, auch nach 55 Jahren Ehrenamt werde er der DRK-Familie treu bleiben, „immer!“
Barbara Bosch wandte sich an die Geehrten: „Sie sollen heute im Mittelpunkt stehen. Sie sind es, die das DRK im Kreis repräsentieren. Sie sind das beste Werbemittel für das Rote Kreuz vor Ort“, weil sie sich für alle Bürgerinnen und Bürger im Landkreis einsetzten und das oftmals 24 Stunden am Tag. Von diesem Engagement lebe das DRK und eine Gesellschaft und das gelte es auch offensiv und selbstbewusst nach außen zu tragen. „So motivieren sie andere Menschen, mitzumachen!“ Sie dankte allen Helfern, die wie sie den „DRK-Bazillus“ hätten. Den hat scheinbar auch Kabarettist Alois Gscheidle.
"Handbuch der Gesundheit - Selbstdiagnose"
In einer seiner Rollen trat er als DRKler auf, der die stabile Seitenlage vorführte. Nach kurzer Lektüre im "Handbuch der Gesundheit - Selbstdiagnose" klappte es dann doch noch: 180 Grad-Drehung, linken Arm hoch, rechten Arm auf die linke Schulter. Linkes Bein anwinkeln und dann den rechten Fuß durch die Öffnung des Armes ziehen. Verletzt wurde niemand. Bissig, humorvoll, schlagfertig und als Meister des Rollenwechsels präsentierte sich der schwäbische Kabarettist. Er streifte durch die Sitzreihen und nahm viele Gäste aufs Korn. Dass die meisten DRKler ungern im Mittelpunkt stehen und lieber anpacken, kümmerte ihn nicht. Doch fühlte sich kein DRKler über den Tisch gezogen – außer „Ralph mit ph“, an dem er die stabile Seitenlage auf einem Tisch demonstrierte. Warum es Zugführer in Strümpfelbach gibt, aber keine Lok, das verstand Gscheidle nicht. Ein toller Auftritt eines ungemein schlagfertigen Künstlers. Das hatten sich die Helfer nach 2475 Dienstjahren redlich verdient.
Geehrt wurden unter anderem:
Annette Kautz, Rainer Müller, Karlheinz Schneider, Anita Schneider, Monika Kaspar (45 Jahre), Ruth Blochwitz (50 Jahre), Monika Schäfer, Otto Karl Günter, Günther Nowotny und Hans Engelmann (55 Jahre) sowie Hans Bühler (60 Jahre) und Marianne Hoffmann (65 Jahre). Die DRK-Ehrenplakette erhielten Hannelore Dombeck, Annamarie Herrmann, Pia Jungbauer, Maria Link und Peter Fink. Die DRK-Verdienstmedaille erhielt Gerhard Lepschy, der wohl schon fast jede Aus- und Fortbildung beim DRK erfolgreich absolviert habe – außer Rettungshundestaffel, wie Barbara Bosch festhielt. Alle Helfer zeichne aus, dass sie „verlässlich, treu und mitanpackend“ seien.