Corona, Ahrtal und Auszeichnungen: 150 Helferinnen und Helfer ausgezeichnet
Das Ehrenamt des DRK im Rems-Murr-Kreis ist sehr gut organisiert. Zwischen Reden, Buffet und Kabarett gelang es am Mittwoch beim Ehrungsabend fast 150 Personen innerhalb einer Stunde auszuzeichnen. Der Kreisverband drückte seine Dankbarkeit für jene aus, die sich für das Rote Kreuz und die Gesellschaft stark machen. 51 Ehrenamtliche, die 2021 im Ahrtal halfen, erhielten eine Urkunde. 30 Einsatzkräfte, die sich während der Corona-Pandemie besonders engagiert hatten, wurden neben 74 Jubilaren ebenfalls ausgezeichnet. Ralph Maier erhielt das DRK-Ehrenzeichen.
Sicherheit und gesellschaftlichen Zusammenhalt
Wenn es dem DRK gut geht, profieren alle Menschen im Kreis. Das DRK sorgt für Sicherheit und gesellschaftlichen Zusammenhalt, sagte Kernens Bürgermeister Benedikt Paulowitsch. Das machte ein Blick ins Bürgerhaus deutlich. Unter den Gästen aus mehr als 20 Ortsvereinen herrschte eine ausgelassene Stimmung. Sie wurden flankiert von einem DRK-Duo in Einsatzkleidung und mit Notfallrucksack. Wenn etwas passiert, sind professionelle Helfer am Start. Sicherheit und Zusammenhalt. „Danke an die Menschen, die in und für unsere Heimat aktiv sind“, sagte Paulowitsch. Dann begann ein Ehrungsmarathon.
Auf knapp 3000 Jahre brachten es die 74 Helferinnen und Helfer, die das DRK Rems-Murr in diesem Jahr für ihr rundes Jubiläum auszeichnete. Hatte im vergangenen Jahr nach den Ehrungen ein Mentalmagier für Unterhaltung gesorgt, betonte Präsident Dr. Richard Sigel am Mittwoch, das ehrenamtliche Engagement des DRK im Landkreis komme ohne Zauberei aus. Drei Beispiele: Hilde Schiemann aus Welzheim ist seit 70 Jahren beim Roten Kreuz aktiv. Hans Eckstein und Adolf Heger bringen es jeweils auf 65 Jahre. Das sei beeindruckend, betonte Präsident Sigel.
„Das DRK kann Krise“
Das DRK sei einzigartig. Es könne organisieren und mobilisieren. Es verfüge über die materiellen aber vor allem auch die menschlichen Strukturen, um Hilfe jederzeit in die richtige Richtung zu lenken. Das hätten die Menschen während der Corona-Pandemie und 2021 im Ahrtal erlebt. Bereits am zweiten Tag der Hochwasser-Katastrophe war das DRK Rems-Murr mit zwei ausgebildeten Einsatzkräften vor Ort, die nachts an einer Evakuierung eines Altenheims mit einem Gabelstapler beteiligt waren. „Das DRK kann Krise“, betonte Dr. Richard Sigel stolz. Und das DRK sei vielfältig.
Helfer wurden für 25 bis 70 aktive Jahre ausgezeichnet. Unter den vielen Geehrten für ihre wertvolle Tätigkeit während Corona-Pandemie und Hochwasser, 51 Helferinnen und Helfer waren insgesamt 381 im Ahrtal, waren auch viele junge Menschen. Im Ahrtal saßen sie am Steuer, haben Notstromaggregate repariert, waren im Führungsbereich tätig, haben Essen gekocht, eingepackt und verteilt, Wunden versorgt oder einfach nur zugehört und die Menschen betreut. Das zeige, wie vielseitig das DRK sei, hielt Dr. Sigel fest. Es sei kein Zufall, dass aktuell sowohl die Württembergische Weinkönigin Carolin Golter als auch die Schwäbische Waldfee Kim Rützler beim DRK aktiv sind. Beide standen auf den Ehrungslisten.
"Wir brauchen den Nachwuchs“
Er betonte aber auch, Krisenmanagement sei kein Selbstläufer sei. Es brauche dauerhaft Geräte, Fahrzeuge und Infrastruktur für mögliche Krisen. Vor allem benötige die Gesellschaft ausgebildete und motivierte Einsatzkräfte. Der ganze Rems-Murr-Kreis profitiere vom Ehrenamt, machte Dr. Sigel deutlich. Persönlich dankten er und das DRK-Führungsteam allen Helfern, die im Ahrtal, in mobilen Impfeinheiten, im Kreisimpfzentrum und bei weiteren Aktionen insgesamt viele Tausende Stunden im Einsatz waren. Er würdigte das breite Engagement des DRK, das von Übungen, Sanitätsdiensten über Zeltlager bis zu Fahrradkursen für ältere Menschen reiche. In den drei DRK-Kleiderstuben wurden bislang mehr als 1800 geflüchtete Menschen aus der Ukraine eingekleidet. Seit vielen Monaten sind Dutzende Helfer im Ankunftszentrum für Flüchtlinge aktiv. „Aber wir brauchen den Nachwuchs“, warb Dr. Sigel um neue Ehrenamtliche, die sich in 26 Ortsvereinen und ganz unterschiedlichen Bereichen einbringen könnten. Kinder, Familien, Berufstätige und Senioren: Beim Roten Kreuz finde jeder eine sinnvolle Tätigkeit.
Ralph Maier erhält das DRK-Ehrenzeichen
Eine besondere Ehrung erhielten Achim Fischer (Schorndorf), Ernst Krämer (Oppenweiler) und Joachim Martens (Fellbach). Sie wurden mit der neuen Verdienstmedaille für ihre wertvolle Tätigkeit vor Ort ausgezeichnet. Ralph Maier aus Weinstadt erhielt für sein vielfältiges Engagement auf Orts- und Kreisebene das DRK-Ehrenzeichen des Kreisverbandes. Ihm liegt besonders die Ausbildung von neuen Sanitätern und der wichtige Dienst der „Helfer vor Ort“ am Herzen.
Ihnen allen war der Ehrungsabend gewidmet, der mit einem schwäbischen Buffet und schwäbischen Kabarett endete. Bernd Kohlhepp alias Herr Hämmerle sorgte für unzählige Lacher. Er wählte zahllose Ehrenamtliche aus dem Publikum aus, stellte mit ihnen humorvoll das komplette Paket der Leistungen vor und zeigte, dass engagierte Ehrenamtliche, die eben noch für ihre hervorragenden Leistungen während Jahrhundertkrisen ausgezeichnet wurden, auch über eine Menge Humor verfügen. Das DRK kann Krise und ist jederzeit zur Stelle, wenn es benötigt wird. Und es kann auch herzlich lachen und feiern.